International
USA

6-Jähriger in New Jersey starb nach Laufband-Training: Mord-Vorwurf

6-Jähriger starb nach Laufband-Training – sein Vater schiebt es auf «Lungen-Entzündung»

02.05.2024, 15:0203.05.2024, 13:18
Mehr «International»

Christopher Gregor (31) aus New Jersey muss sich wegen Mordes an seinem sechsjährigen Sohn in den USA vor Gericht verantworten.

Er behauptet, sein Sohn Corey Micciolo sei an einer Lungen-Entzündung gestorben, und nicht etwa an einer Gym-Session, die einer Misshandlung gleichkam.

2021 schickte Gregor seinen Sohn aufs Laufband – eine Situation, die den Sechsjährigen überforderte. Er fiel mehrfach hin und verletzte sich dabei. Videoaufnahmen, die auch dem Gericht vorliegen, zeigen dies.

Im Video ist zu sehen, wie Corey auf das Laufband musste und sein Vater die Geschwindigkeit und die Steigung erhöhte, bis sein Sohn runterfiel. Etwa zwei Wochen später wachte Corey nach einem Nickerchen auf, sprach undeutlich, torkelte und klagte über Übelkeit. Sein Vater brachte ihn ins Spital, wo er kurz darauf für tot erklärt wurde.

Gerichtsmedizin: Corey starb an Misshandlungen

Drei Monate später wurde Gregor wegen Kindsvernachlässigung verhaftet, dabei stützten sich die Behörden unter anderem auf das Video.

Einige Monate später stellte ein Gerichtsmediziner fest, dass Corey an regelmässigen Misshandlungen starb. Dazu gehörten etwa brutale Schläge gegen seine Brust und seinen Bauch und eine Risswunde an seinem Herz.

2022 wurde Gregor darum wegen Mordes an seinem Sohn verhaftet.

Syndication: Asbury Park Press, Family and friends gather for a memorial service at Barnegat Bay Beach in Barnegat NJ for Corey Micciolo a first grade student at the Collins School, who died April 2,  ...
Familie und Freunde trauern um Corey.Bild: www.imago-images.de

Vater dachte, Sohn sei «zu fett»

Sein Anwalt sagte beim Eröffnungsplädoyer:

«Wenn Sie dieses Video sehen, werden Sie entsetzt sein.»

Gregor versucht, sich zu rechtfertigen. Coreys Tod habe «rein gar nichts» mit dem Laufband zu tun.

Doch die Staatsanwaltschaft ist anderer Meinung. Sie werfen Gregor regelmässige Misshandlungen vor. Diese hätten zu inneren Verletzungen geführt, die schliesslich das Leben des Jungen gefordert hätten – etwa zwei Wochen nach dem Laufband-Training.

Dieses Training habe er seinem Sohn zugemutet, weil er gedacht habe, sein Sohn sei «zu fett». Corey sagte das zu einem Arzt, zu dem ihn seine Mutter gebracht hatte, weil sie Verletzungen bemerkt hatte. Sie sagte vor Gericht:

«Er hatte einen blauen Fleck auf der Stirn, er sah aus wie ein Bluterguss. Auf der Brust hatte er etwas, das aussah wie eine Schürfung.»

(rbu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
48 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Cocolina
02.05.2024 18:33registriert Oktober 2014
Bitte schaltet das Autoplay des Videos in der Artikelvorschau aus! Die Szene ist zu schlimm um es unfreiwillig ansehen zu müssen. Danke.
1957
Melden
Zum Kommentar
avatar
Neunauge
02.05.2024 18:54registriert November 2014
Videos von Misshandlungen an Kindern ins Netz zu stellen find ich nicht akzeptabel.
1809
Melden
Zum Kommentar
avatar
Murky
02.05.2024 18:13registriert März 2015
Ich finde es nicht in Ordnung dass ihr als Artikel-Preview ein Video bringt wo man die Misshandlung sieht die wohl dazu geführt hat dass das Kind starb. Ich bin vieles gewöhnt aber das finde ich etwas zu starker Tobak. Könnt ihr hier ein etwas weniger triggerndes Titelbild verwenden?

Ihr braucht den Kommentar nicht freizuschalten, aber ich wäre froh darum wenn ihr das Titelbild weniger krass machen könntet.
1579
Melden
Zum Kommentar
48
«Anlass zu Optimismus»: Zustand Ficos nach zweiter Operation stabilisiert

Der Zustand des bei einem Attentat lebensgefährlich verletzten slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico hat sich stabilisiert. Das teilte Gesundheitsministerin Zuzana Dolinkova am Samstag in der Klinik der Regionalhauptstadt Banska Bystrica mit. Eine zweite Operation am Freitag habe «Anlass zu Optimismus» gegeben, sagte die sozialdemokratische Ministerin.

Zur Story