Es ist ein Flickenteppich. Je nach Kanton gelten andere Regeln, was das Tragen von Mundschutzmasken belangt. Gleichzeitig kommt es regelmässig zu Protesten gegen die Schutzmassnahme, die von den Behörden vorgeschrieben ist, sei es im Supermarkt, im öffentlichen Verkehr oder in der Schule.
Schwer, dabei den Überblick zu behalten. Häufig kommt es zu Protesten. Verwirrt dürften denn auch zuletzt so manche Instagram- und Facebook-Nutzer gewesen sein. Auf den beiden sozialen Netzwerken erschienen in den vergangenen Tagen Banner mit einem neuen Aufruf in den drei Landessprachen: Das BAG empfehle, in der Öffentlichkeit Mund und Nase mit einer Maske zu schützen. Mehr dazu erfahre man auf dessen Website.
Empfiehlt das BAG nun also das Tragen sogar im Park, auf dem Trottoir oder auf dem Spielplatz, so wie in manchen französischen Städten und Gemeinden seit Anfang August? Nein, sagt eine Amtssprecherin auf Anfrage. «Es handelt sich um einen Übersetzungs- und Interpretationsfehler von Facebook.» Man habe diese bereits letzte Woche moniert und heute Dienstag solle der Fehler behoben werden.
Das BAG bezahle nichts für diese Banner, sagt die Sprecherin. Der falsche Aufruf geschah nicht nur auf Englisch, sondern auch in den Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch. Man habe mit der US-Firma, zu der auch Instagram gehört, Kontakt aufgenommen, um die Formulierung auf die Schweizer Empfehlungen hin anzupassen, sagt die Amtssprecherin.
Die Sprecherin betont, die Empfehlungen des Bundes blieben unverändert. Der Banner sei eine Eigeninitiative von Facebook, die nicht allein in der Schweiz lanciert wurde. Der Startschuss für die Informationskampagne des kalifornischen Onlineriesen fiel im Juli in den USA. Seit Mitte vergangener Woche erschienen die Banner auch in der Schweiz in den jeweiligen Landessprachen.
Die aktuelle Empfehlung des BAG lautet, dass man eine Maske tragen soll, wenn es nicht möglich ist, einen Abstand von eineinhalb Meter zum Gegenüber einzuhalten, sowie im öffentlichen Verkehr und gemäss kantonalen Vorgaben.
Die Anti-Masken-Bewegung sorgte zuletzt in Genf für Aufruhr. Rund 2000 Personen kamen auf dem symbolträchtigen Place des Nations vor dem UNO-Sitz zusammen, um gegen Maskenvorschriften zu protestieren. Doch die Demonstration hat ein Nachspiel.
Denn praktisch niemand trug bei der Kundgebung eine Maske. Die Abstandsregel von eineinhalb Meter wurde ebenfalls nicht eingehalten. Wie die «Tribune de Genève» berichtet, droht den Organisatoren im Rahmen eines Strafverfahrens nun eine heftige Busse bis zu 10'000 Franken.
"Nur: Die Aussage stimmt nicht. In der Schweiz gibt es keine Maskenpflicht draussen in der Öffentlichkeit."
Als ich das Wörterbuch zuletzt konsultiert hatte, hies "to recommend" noch "empfehlen", und "empfehlen" hiess nicht "müssen".
Die Facebook-Aussage ist also nicht falsch, die Leute sind wohl einfach der englischen und/oder Sprache nicht mächtig.