Ethnische Gewalt im Südsudan hält an – wieder suchen Tausende Schutz auf UNO-Stützpunkten

Krieg im jüngsten Staat der Erde

Ethnische Gewalt im Südsudan hält an – wieder suchen Tausende Schutz auf UNO-Stützpunkten

26.06.2014, 20:1527.06.2014, 00:56
Flüchtlinge in Bentiu stehen für sauberes Wasser an. Im Südsudan herrscht ein ethnischer Machtkampf zwischen dem Präsidenten und seinem Rivalen. 
Flüchtlinge in Bentiu stehen für sauberes Wasser an. Im Südsudan herrscht ein ethnischer Machtkampf zwischen dem Präsidenten und seinem Rivalen. Bild: Reuters

Im Südsudan haben sich inzwischen mehr als 100'000 Menschen vor der Gewalt der Bürgerkriegsparteien auf UNO-Stützpunkte geflüchtet. In den Lagern suchen inzwischen 101'000 Flüchtlinge unter teils erbärmlichen Zuständen Schutz.

Das sagte die UNO-Verantwortliche für den jungen Staat, Hilde Johnson, in Juba. Alleine in Bentiu in der Hauptstadt des Bundesstaates Unity seien es 45'000.

Die Lager sind teilweise hoffnungslos überfüllt Bild: Reuters

Die Stadt ist besonders umkämpft, seit Beginn des Bürgerkriegs vor nunmehr sechs Monaten wurde sie schon mehrfach von beiden Konfliktparteien erobert und wieder verloren. Zur Gewalt komme der Hunger, sagte Johnson. Inzwischen kämen viele Menschen auf die UNO-Stützpunkte, um etwas zu Essen zu finden.

Der Südsudan ist der jüngste Staat der Erde, erst im Jahr 2011 erlangte er seine Unabhängigkeit vom Sudan. Mitte Dezember eskalierte ein seit Jahren schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar, blutige Kämpfe waren die Folge.

Der zunehmende Flüchtlingsandrang in den UNO-Stützpunkten wird als Indikator gesehen, dass die Gewalt fortdauert.
Der zunehmende Flüchtlingsandrang in den UNO-Stützpunkten wird als Indikator gesehen, dass die Gewalt fortdauert.Bild: Reuters

Die politische Rivalität der beiden Politiker wird dadurch verschärft, dass Kiir der Volksgruppe der Dinka, Machar aber der Volksgruppe der Nuer angehört.

Der zunehmende Flüchtlingsandrang in den UNO-Stützpunkten wird als Indikator gesehen, dass die Gewalt fortdauert. Hinzukommt, dass die einsetzende Regenzeit zu Überflutungen geführt hat. (rar/sda/afp)

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