«Nicht mehr mein Fussball» – Videobeweis nach Blitz-Rot gegen Gelson erneut unter Beschuss
Zwei Tage nach dem Pausen-Penalty von Mainz sorgt der Videobeweis in Deutschland erneut für rote Köpfe. Im DFB-Pokal-Halbfinal zwischen Schalke und Eintracht Frankfurt stehen die Unparteiischen – und der Video-Schiedsrichter in Köln – gleich in zwei Szenen im Mittelpunkt.
Es geschah in der hitzigen Schlussphase. Die Eintracht führte auf Schalke dank eines artistischen Hacken-Treffers von Luka Jovic mit 1:0 und stemmte sich mit aller Kraft gegen die königsblauen Ausgleichsbemühungen.
In der 81. Minute brachte Frankfurt-Trainer Niko Kovac zur defensiven Absicherung den Schweizer Nati-Spieler Gelson Fernandes. Doch 33 Sekunden nach seiner Einwechslung mähte dieser an der Mittellinie Schalkes Leon Goretzka um. Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte zunächst Gelb. Video-Schiedsrichter Günter Perl wies seinen Kollegen aber an, sich die Szene noch einmal anzuschauen.
Nach Konsultation der Video-Bilder überwarf Hartmann tatsächlich seinen Entscheid und stellte den verdutzten Fernandes, der im Final nun gesperrt ist, vom Platz.
Erste Aktion im Spiel - für das Finale gesperrt ... #S04SGE pic.twitter.com/xZwz5N4o1G
— iM Football (@iMFootballDE) 18. April 2018
Fernandes traf Goretzka zwar mit den Stollen übel am Knöchel, doch Gelb hätte wohl auch gereicht. Es war auf jeden Fall ein harter Entscheid, den nicht alle verstehen konnten.
Oberarm oder Schulter?
Die Rote Karte gegen Gelson Fernandes war an diesem Abend aber noch die weniger heiss diskutierte Szene. In der dritten Minute der Nachspielzeit kam Schalke durch Franco di Santo vermeintlich zum Ausgleich, doch der Unparteiische gab den Treffer nicht. Di Santo soll den Ball vor seinem Abschluss mit dem Oberarm angenommen haben. Schiedsrichter Hartmann zögerte keine Sekunde und pfiff die Aktion noch während des Schusses ab.
Wieder ein ganz kniffliger Entscheid, selbst in den Zeitlupen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln war nicht klar zu erkennen, ob di Santo den Ball mit der Schulter oder dem Oberarm spielte. Blöd vor allem, dass durch Hartmanns schnellen Pfiff ein zweites Einschreiten des Video-Schiedsrichters unmöglich wurde.
Das brachte die Schalker nach dem Spiel ziemlich auf die Palme. Die Reaktionen:
Sogar Fredi Bobic konnte den Schalker Ärger verstehen:
Weil der Entscheid unumstösslich war, blieb es beim 1:0 für die Eintracht, die nun zum zweiten Mal hintereinander im DFB-Pokal-Final steht. Im letzten Jahr gab's gegen Borussia Dortmund eine 1:2-Niederlage, am 19. Mai wollen die Frankfurter aber endlich den ersten Titel seit 30 Jahren holen.
Im Final wartet die schwerstmögliche Aufgabe. Bayern München. Das künftige Team des aktuellen Frankfurt-Trainers Niko Kovac.
