Bundesanwalt Michael Lauber steht seit Wochen wegen mehrerer Treffen mit FIFA-Präsident Gianni Infantino unter Druck.
Lauber hatte zwei solcher Treffen zugegeben, ein Drittes aber erst unter öffentlichem Druck eingestanden. Seine Erklärung, sich nicht mehr daran erinnern zu können, überzeugte nicht alle.
Und nun droht ihm noch mehr Ärger. Und dies von unerwarteter Seite. Es ist der ehemalige Uefa-Boss und französische Fussball-Star Michel Platini, der im Gespräch mit Journalisten im Vorfeld des FIFA-Kongresses in Paris schwere Anschuldigungen gegen die Bundesanwaltschaft und Infantino ausspricht. Dies berichtet die NZZ.
Platini erwähnt ein Treffen zwischen Lauber und Infantino im Juli 2015 – also rund ein halbes Jahr bevor der Walliser FIFA-Chef wurde und zwei Monate bevor die Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen Blatter und Platini wegen einer illegalen Zahlung von 2 Millionen Franken einleitete.
Laut Platini habe Lauber Informationen vom damaligen Uefa-Generalsekretär Infantino erhalten, die zu den Ermittlungen führten. Platini sieht sich als Opfer einer Verschwörung, zumal die Ermittlungen seine Ambitionen auf das FIFA-Präsidium zunichte machten. Beweise liefert der Franzose jedoch keine.
Und trotzdem gibt es Indizien, die für ein solches Treffen sprechen. Es gibt nämlich Beweise, dass sich Lauber mit Infantinos Jugendfreund Rinaldo Arnold getroffen hat. Arnold hat bewiesenermassen spätere Kontakte zwischen Lauber und Infantino vermittelt.
Arnold hat sich am 8. Juli mit Lauber getroffen, wie aus Aussagen von Laubers Sprecher André Marty hervorgeht. Auch Lauber habe zwei Treffen mit Arnold zu Protokoll gegeben, wie die Bundesanwaltschaft mitteilt. Sie korrigiert die Meldung der NZZ, wonach Lauber diese Treffen in Aussagen gegenüber der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft und des ausserordentlichen Staatsanwaltes Damian Graf verneinte.
Das wirft Fragen auf. Fragen, die sehr ungemütlich für Bundesanwalt Lauber werden könnten und mit Gedächtnislücken wohl nicht abgetan werden können. (aeg)
Langsam wird es peinlich.
Sie schaden dem (noch) guten Ruf der Schweiz.
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