Der Präsident des Deutschen Fussball-Bunds (DFB) Reinhard Grindel hat entnervt ein Interview abgebrochen. Die Fragen des Reporters der Deutschen Welle passten dem Sportfunktionär und CDU-Politiker gar nicht.
Die Deutsche Welle traf den DFB-Präsidenten vor seinem Abflug nach Miami, wo er am FIFA-Council teilnehmen wird. Sportjournalist Florian Bauer wollte Grindel zu drei ebenso komplexen wie brisanten Themen befragen.
Zu letzterem Thema versuchte der Journalist Grindel mit verschiedenen Fragen aus der Reserve zu locken. Doch Grindel wich stets aus.
Grindel sagte zunächst, die FIFA habe die finanziellen Grundlagen für eine Liga der Nationalmannschaften nicht benannt. Darauf brachte der Reporter die 25 Milliarden Euro ins Spiel, die Investoren aus Asien und der Arabischen Welt für eine Global Nations League und eine Klub-WM zu zahlen bereit wären.
Das war für Grindel zu viel. Er stand auf und verliess den Raum.
Hier der Dialog:
DW: Es geht ja bei beiden Wettbewerben um insgesamt 25 Milliarden US-Dollar …
Grindel: Herr Bauer, das bringt doch jetzt nichts, Sie versuchen mir immer eine Bemerkung in den Mund zu schieben, mit der Sie was machen können, und ich weiche Ihnen seit zehn Minuten aus. Jetzt machen Sie doch vernünftige Fragen, auf die ich vernünftig antworten kann.
DW: Naja, ich glaube, das mache ich.
Grindel: Nein.
DW: Ich schliesse jetzt ab mit dem 25 Milliarden-Deal (Das Angebot von Investoren an FIFA-Präsident Infantino, 25 Milliarden US-Dollar für die Rechte an Klub-WM und Global Nations League zu zahlen, Anm. d. Red.), das ist ja eine neue Frage …
Grindel: Also Herr Bauer, ich beantworte jetzt noch drei Fragen zu Katar, und dann ist das Interview beendet.
DW: Lassen Sie mich doch …
Grindel: Nein, drei Fragen zu Katar und sonst hören wir gleich auf.
DW: Aber Herr Grindel, ich frage doch offen …
Grindel: Nein, Sie fragen nicht offen, Sie versuchen mir irgendwas in die Schuhe zu schieben …
DW: Gar nicht.
Grindel: … dass ich sage, es gäbe nie eine Global Nations League.
DW: Das habe ich doch verstanden. Das ist doch in Ordnung, aber da muss ich doch anständig nachfragen.
Grindel: Herr Bauer, drei Fragen zu Katar, sonst stehe ich auf.
DW: Darf ich jetzt die 25 Milliarden nun noch einbringen?
Grindel: Nein.
DW: Das habe ich doch inhaltlich bisher noch nicht gefragt.
Grindel: Herr Bauer, komm, wir lassen es.
Die Deutsche Welle hat die entsprechende Sequenz auf Twitter veröffentlicht. Das gesamte Interview kannst du hier anschauen.
.@DFB_Praesident Reinhard #Grindel spricht im @DeutscheWelle-Interview über die Zukunft des Weltfußballs und mögliche neue Wettbewerbe. Doch plötzlich findet das Gespräch ein jähes Ende...
— DW Sport (@dw_sport) 13. März 2019
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Vom DFB gab es bis zum Mittwochnachmittag keine Stellungnahme zu dem Vorfall. Derweil fragen wir uns:
(cma)