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DFB-Präsident Grindel bricht DW-Interview ab – weil ihm Fragen nicht passen

epa06900268 DFB President Reinhard Grindel gives a press statement after a meeting of DFB leaders with head coach Joachim Loew (not in picture) in Frankfurt, Germany, 20 July 2018 EPA/ALEXANDER BECHER
DFB-Präsident Reinhard Grindel.Bild: EPA/EPA

DFB-Präsident Grindel bricht Interview ab – weil ihm die Fragen nicht passen

13.03.2019, 18:5213.03.2019, 19:02
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Der Präsident des Deutschen Fussball-Bunds (DFB) Reinhard Grindel hat entnervt ein Interview abgebrochen. Die Fragen des Reporters der Deutschen Welle passten dem Sportfunktionär und CDU-Politiker gar nicht.

Die Deutsche Welle traf den DFB-Präsidenten vor seinem Abflug nach Miami, wo er am FIFA-Council teilnehmen wird. Sportjournalist Florian Bauer wollte Grindel zu drei ebenso komplexen wie brisanten Themen befragen.

  • Zu den Plänen der FIFA für eine internationale Klub-WM
  • Zur möglichen Erhöhung der Teilnehmerzahl bei der FIFA-WM 2022 in Katar
  • Zur Idee einer weltweiten Liga der Nationalmannschaften, die sogenannte global Nations League

Zu letzterem Thema versuchte der Journalist Grindel mit verschiedenen Fragen aus der Reserve zu locken. Doch Grindel wich stets aus.

Grindel sagte zunächst, die FIFA habe die finanziellen Grundlagen für eine Liga der Nationalmannschaften nicht benannt. Darauf brachte der Reporter die 25 Milliarden Euro ins Spiel, die Investoren aus Asien und der Arabischen Welt für eine Global Nations League und eine Klub-WM zu zahlen bereit wären.

Das war für Grindel zu viel. Er stand auf und verliess den Raum.

Hier der Dialog:

DW: Es geht ja bei beiden Wettbewerben um insgesamt 25 Milliarden US-Dollar …

Grindel: Herr Bauer, das bringt doch jetzt nichts, Sie versuchen mir immer eine Bemerkung in den Mund zu schieben, mit der Sie was machen können, und ich weiche Ihnen seit zehn Minuten aus. Jetzt machen Sie doch vernünftige Fragen, auf die ich vernünftig antworten kann.

DW: Naja, ich glaube, das mache ich.

Grindel: Nein.

DW: Ich schliesse jetzt ab mit dem 25 Milliarden-Deal (Das Angebot von Investoren an FIFA-Präsident Infantino, 25 Milliarden US-Dollar für die Rechte an Klub-WM und Global Nations League zu zahlen, Anm. d. Red.), das ist ja eine neue Frage …

Grindel: Also Herr Bauer, ich beantworte jetzt noch drei Fragen zu Katar, und dann ist das Interview beendet.

DW: Lassen Sie mich doch …

Grindel: Nein, drei Fragen zu Katar und sonst hören wir gleich auf.

DW: Aber Herr Grindel, ich frage doch offen …

Grindel: Nein, Sie fragen nicht offen, Sie versuchen mir irgendwas in die Schuhe zu schieben …

DW: Gar nicht.

Grindel: … dass ich sage, es gäbe nie eine Global Nations League.

DW: Das habe ich doch verstanden. Das ist doch in Ordnung, aber da muss ich doch anständig nachfragen.

Grindel: Herr Bauer, drei Fragen zu Katar, sonst stehe ich auf.

DW: Darf ich jetzt die 25 Milliarden nun noch einbringen?

Grindel: Nein.

DW: Das habe ich doch inhaltlich bisher noch nicht gefragt.

Grindel: Herr Bauer, komm, wir lassen es.

Die Deutsche Welle hat die entsprechende Sequenz auf Twitter veröffentlicht. Das gesamte Interview kannst du hier anschauen.

Vom DFB gab es bis zum Mittwochnachmittag keine Stellungnahme zu dem Vorfall. Derweil fragen wir uns:

Hat jemand mitgezählt, wie oft der Journalist Herr Grindel sagt?

(cma)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Alphonse Graf Zwickmühle
13.03.2019 19:39registriert Oktober 2018
Herr Grindel sucht den Ausgang und die deutsche Welle grindelt grindelmässig hinterher. Kulturgenuss à la Nonstop Nonsens.
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Füdlifingerfritz
13.03.2019 19:54registriert März 2018
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