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Axenstrasse bleibt nach Felssturz acht Wochen gesperrt

Axenstrasse bleibt nach Felssturz acht Wochen gesperrt

31.07.2019, 14:5231.07.2019, 15:47
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HANDOUT - Die Axenstrasse bleibt nach dem Felssturz vom Sonntag vorderhand gesperrt. Ein zwoelf Tonnen schwerer Felsblock war am Sonntagnachmittag, 28. Juli 2019 ueber die Axenstrasse zwischen Flueele ...
Bild: ASTRA

Die beiden Felsblöcke, die auf die Axenstrasse zu fallen drohen, lassen sich nur mit grossem Aufwand beseitigen. Das Bundesamt für Strassen schätzt, dass die wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Brunnen SZ und Flüelen UR acht Wochen gesperrt bleibt.

Im südlichen Teil der Strasse, zwischen Sisikon UR und Flüelen, gab es am Sonntag nach heftigen Regenfällen einen Murgang. Dabei ging zwischen dem Gumpisch- und dem Stutzeggtunnel ein zwölf Tonnen schwerer Felsblock nieder. Der Block unterquerte die Strassenbrücke und blieb unterhalb einer Eisenbahnbrücke liegen. Das Bahngleis ist zur Zeit wegen Bauarbeiten nicht in Betrieb.

Bei diesem Murgang wurden 500 Meter oberhalb der Axenstrasse zwei 300 und 200 Kubikmeter grosse Felsblöcke freigelegt. Diese lägen aufeinander und seien akut absturzgefährdet, sagte Richard Kocherhans, Chef der Astra-Filiale Zofingen, am Mittwoch in Erstfeld an einer Medienorientierung. Sie lägen direkt in der Falllinie der Axenstrasse. Die Strasse bleibe aus Sicherheitsgründen gesperrt, bis die Blöcke entfernt seien und ein Überwachungssystem installiert sei.

Arbeiten vom Helikopter aus

HANDOUT - Die Axenstrasse bleibt nach dem Felssturz vom Sonntag vorderhand gesperrt. Ein zwoelf Tonnen schwerer Felsblock war am Sonntagnachmittag, 28. Juli 2019 ueber die Axenstrasse zwischen Flueele ...
Bild: ASTRA

Die Beseitigung der Blöcke, die in einer Rinne liegen, ist schwierig und aufwendig. Aus Sicherheitsgründen darf das Gebiet nicht betreten werden, denn es gibt keine Fluchtwege. Die Arbeiter müssten an Seilen hängend vom Helikopter aus arbeiten, sagte Kocherhans.

Es wurde bereits versucht, die Blöcke vom Helikopter aus mit Wasser wegzuschwemmen oder mit Sprengungen zu beseitigen. Beide Versuche seien aber erfolglos geblieben, sagte Kocherhans.

Die Axenstrasse bleibt wegen Felssturzgefahr rund acht Wochen gesperrt. (Archivaufnahme)
Bild: KEYSTONE

Das Astra beabsichtigt nun, mit Sprengungen die Blöcke zu zerkleinern. Ob dies mit vielen kleineren oder mit wenigen grösseren Sprengungen geschehen soll, ist noch nicht entschieden. Für die Sprengungen müssen die Blöcke vom Helikopter aus angebohrt und mit Sprengstoff bestückt werden. Ein zweiter Helikopter wird gleichzeitig das Felststurzgebiet beobachten.

Mit Staus zu rechnen

Die Arbeiten seien nur bei klarem Wetter möglich und würden Wochen dauern, sagte Kellerhans. Er rechnet damit, dass die Axenstrasse acht Wochen gesperrt bleiben wird. Es müssten deswegen auch Verkehrsprobleme gelöst werden, die durch die Sperrung entstünden.

Die Axenstrasse ist eine Zufahrtsachse zur Gotthardautobahn. Im Tagesdurchschnitt wird sie von 16'000 Fahrzeugen befahren, in der Ferienzeit sind es bedeutend mehr.

Der Verkehr wird via A2 Seelisbergtunnel-Hergiswil NW-Luzern umgeleitet. Weil es bei Hergiswil eine Baustelle gibt, ist mit Staus zu rechnen, dies obwohl wegen des zu erwartenden Mehrverkehrs das Baustellenregime geändert wird.

Abgesperrt ist auch der Vierwaldstättersee im Felssturzgebiet. Nicht passierbar ist zudem der Wanderweg «Weg der Schweiz». Die Dörfer Sisikon UR und Morschach SZ sind von Brunnen her erreichbar.

Die Axenstrasse führt dem Vierwaldstättersee entlang und ist als A4 Teil des Nationalstrassennetzes. Der Axen ist ein geologisch schwieriges Gebiet. Oberhalb der Strasse ereignen sich immer wieder Felsstürze.

Das Astra will die Strasse für 1,2 Milliarden Franken neu bauen. Das Projekt soll mehr Sicherheit bringen, aber auch die Dörfer vom Durchgangsverkehr befreien. (aeg/sda)

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