In den vergangenen Wochen ist es nach Informationen der Zeitung «Bild» zu einer Cyber-Attacke auf die Regierung von Deutschland gekommen. Eine hochrangige Mitarbeiterin des Kanzleramts und Vertraute von Kanzlerin Angela Merkel sei zum Opfer eines Späh-Angriffs geworden.
Auf dem Computer einer Referatsleiterin sei vor einigen Wochen die Spionagesoftware Regin entdeckt worden, die vermutlich vom britischen und amerikanischen Geheimdienst mitentwickelt wurde, berichtete die «Bild»-Zeitung. Das Blatt beruft sich in seiner Montagsausgabe auf Sicherheitskreise.
Demnach gelangte der Spionage-Trojaner über einen USB-Speicherstick von dem privaten Laptop der Referatsleiterin der Abteilung für Europapolitik auf ihren Dienstcomputer, auf dem er von einem Viren-Scanner bemerkt wurde.
Die IT-Sicherheitsfirma Symantec hatte Ende November erstmals über den hochkomplexen Trojaner berichtet. Demnach kann Regin auf infizierten Rechnern Screenshots machen, den Mauszeiger steuern, Passwörter stehlen, den Datenverkehr überwachen und gelöschte Dateien wieder herstellen.
Laut der US-Nachrichtenseite «The Intercept» wird Regin seit 2008 eingesetzt, um Informationen von Regierungen, Firmen und Forschungsinstituten zu stehlen. Demnach waren der britische Geheimdienst GCHQ und der US-Geheimdienst NSA an seiner Entwicklung beteiligt.
2013 hatte die Ausspähung Deutschlands durch US-Behörden für Empörung gesorgt. Der Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden brachte den Fall ins Rollen. (feb/sda/reu/afp)