Elizabeth Lambert macht keine halben Sachen. Im Halbfinal der Mountain West Conference in der US-Studentenmeisterschaft in Provo (Utah) bewirbt sich die 20-Jährige als Nachfolgerin von Andoni Goikoetxea, dem «Schlächter von Bilbao». Für Talkmaster von Jay Leno bis David Letterman ist Lamberts Auftritt gegen die Brigham Young University ein gefundenes Fressen, auf der ganzen Welt wird sie zum Thema.
Ein Videoclip zeigt, wie Lambert ihre Gegnerinnen bearbeitet. Einen Ellbogenschlag in den Magen rächt sie mit einem Fausthieb in den Rücken. Sie grätscht ohne Rücksicht auf Verluste gegen alles, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Und als Krönung reisst sie Kassidy Shumway so heftig am Rossschwanz, dass die wuchtig auf den Rasen knallt.
Ein Sturm der Entrüstung fegt nach der 0:1-Niederlage über die Verteidigerin der University of New Mexico. Sie bedauere ihre Handlungen zutiefst und von ganzem Herzen, entschuldigt sich Lambert. «Das ist in keiner Weise ein Hinweis auf meinen Charakter oder darauf, wie ich als Fussballspielerin bin. Ich habe mich von meinen Emotionen leiten lassen.» Sie akzeptiere jede Strafe, die als notwendig erachtet werde.
«Ihr Verhalten war völlig unangemessen», erklärt der Zuständige der Universität, «es gibt keinen Weg, ihre Aktionen zu verteidigen.» Elizabeth «Liz» Lambert wird für zwei Liga-Spiele gesperrt und von der eigenen Uni zu sozialer Arbeit verknurrt.
Mit einigen Tagen Abstand gibt Lambert der «New York Times» ein Interview. «Ich sehe das Video und ich denke, dass das da gar nicht ich bin», stellt sie fest. «Ich bedauere es wirklich so sehr. Ich kann gar nicht glauben, was ich da gemacht habe.» Beobachter werfen ein, dass ohnehin nur so ein Aufheben darum gemacht wird, weil es sich um eine Frau handle. Lambert sieht das gleich. «Das ist definitiv so. Von Männern wird erwartet, dass sie aggressiv spielen, während es bei Frauen immer noch oft heisst: ‹Oh, wir kicken ein bisschen den Ball herum und schiessen ein Tor.›»
Sie erzählt auch von wüsten Beschimpfungen. Ein Mail habe sie erreicht, in dem der Absender geschrieben habe, man solle sie ins Gefängnis werfen, vergewaltigen und zum Sterben in einem Graben liegen lassen. Andere hätten aus ihrer Spielweise geschlossen, sie sei voller sexueller Aggressivität und hätten ihr unmoralische Angebote gemacht.
Als sie nach der Sperre zurück ist, zieht es Lambert vor, zu schweigen. Dafür sinniert die Trainerin der New Mexico Lobos über die Unsitte von Shitstorms. «Das Internet und die Medien sind grossartig, unsere Welt wäre nicht dort, wo wir dank ihnen sind», sagt Kit Vela. «Aber ich denke, wenn etwas viral geht, das ehrlich einfach ein Fehler war – und ich sage Fehler, es geschah in der Hitze des Gefechts –, dann ist es bedauerlich, dass so etwas derart negative Folgen hat.»
«Die Moral der Geschichte ist, dass du immer dein bestes Verhalten an den Tag legen solltest, auch wenn du denkst, dass niemand dabei zusieht, denn sie tun es und teilen es mit der ganzen Welt», fasst der «Bleacher Report» kühl zusammen.
Als es ein Jahr später zur nächsten Begegnung zwischen New Mexico und BYU kommt, bleibt Elizabeth Lambert auf der Ersatzbank.
Ämm nein. Nur bei 50% der gezeigten Szenen handelt es sich um "aggresives Spiel". Die übrigen Szenen sind klare Tätlichkeiten und unter aller Sau.
Nöd nur gemein, richtig fiiieees!