Rafael Nadal hat kein einfaches Jahr hinter sich. Zwar gewann die Weltnummer 3 im Mai seinen neunten French-Open-Titel, danach folgten aber schwierige Zeiten. Nach dem frühen Aus in Wimbledon verpasste der Spanier das US Open wegen einer hartnäckigen Handgelenksverletzung.
Nach seiner Rückkehr musste er sich im Oktober den entzündeten Blinddarm operieren lassen und gegen seinen chronisch entzündeten Rücken liess er sich später Stammzellen zum Wiederaufbau des Knorpels in die Wirbelsäule injizieren.
Seit Anfang Dezember ist Nadal wieder im Training, ab dem 5. Januar gilt es für ihn wieder ernst. Beim ATP-Turnier von Doha gibt der «Stier aus Manacor» sein Comeback. Zuvor bekommt er bei einer Exhibition in Abu Dhabi seinen ersten Gradmesser der neuen Saison vorgesetzt, entweder Andy Murray oder Feliciano Lopez. Danach könnte Novak Djokovic im Finale warten.
Die Ziele des 14-fachen Grand-Slam-Siegers, der zuletzt nach Verletzungen stets stark zurückkehrte, sind allerdings bescheiden. «Die Nummer 1 ist nicht mehr mein Ziel», sagt Nadal in einem Interview mit dem französischen TV-Sender «Stade 2».
«Wenn es nochmal klappen sollte, ist das natürlich grossartig. Aber in erster Linie will ich noch so lange Tennis spielen wie möglich. Dazu muss ich aber gesund sein und deshalb hat das höchste Priorität. Was ich nicht machen werde, ist, die besten Jahre meiner Karriere für die Nummer-1-Position zu riskieren.»
Die ständige Tiefstapelei kennen wir bereits. Fast gebetsmühlenartig trällert er die immer gleichen Statements vor seinen Comebacks darnieder: Nein, er habe kein Selbstvertrauen nach der langen Pause. Ja, er habe fast schon Angst, auf die Tour zurückzukehren. Schliesslich könne er nicht sicher sein, ob er überhaupt konkurrenzfähig sein würde. Alles schon gehört.
Have a safe trip to Abu Dhabi, @RafaelNadal! MT @joanmartimir El tennista ha partit avui matí cap Abu Dhabi. pic.twitter.com/UGSnWiqhHx
— Rafael Nadal Fans (@RafaelNadalFC) 30. Dezember 2014
Nadals Onkel und Trainer Toni ist dennoch überzeugt, dass die aktuelle Fokussierung der richtige Weg ist. «Es stimmt schon, dass uns das Ranking nicht wichtig ist. Wir haben auch immer gleich gearbeitet, egal ob Rafa die Nummer 1, 4, 8 oder 28 der Welt war und das werden wir auch in Zukunft machen.» Momentan läuft für Nadal alles nach Plan: «Rafa hat im Training keine Beschwerden», so Onkel Toni.
Von Nadal ist trotz seiner ständigen Tiefstapelei viel zu erwarten. Solange sein Körper mitspielt, ist er zu allem fähig. Deshalb zeigen wir Ihnen zur Einstimmung nochmals die zehn besten Nadal-Punkte der letzten Saison.