Ob professionell oder selbstgemacht, aus schlichter Baumwolle oder «fancy» mit Filter, ob durchsichtiges Schutzschild vor dem Gesicht oder einfaches Halstuch vor Mund und Nase: Wir haben in den vergangenen Monaten wohl sämtliche Variationen von Masken gegen das Coronavirus gesehen.
Während am Anfang der Pandemie nicht einmal das Robert-Koch-Institut so richtig an die Wirksamkeit der Schutzmasken glaubte, sind sie mittlerweile in und vor aller Munde. Dass sie dazu beitragen, die pandemische Welle einzudämmen – davon sind Forscher mittlerweile weitgehend überzeugt. Wie weit sie das genau tun und welche Art von Masken am effektivsten schützen, das wird noch ermittelt.
Wissenschaftler der US-Universität Drake haben nun 14 Alltagsmasken genauer unter die Lupe genommen und ihre Ergebnisse im US-amerikanischen «Science Magazine» veröffentlicht. Die Forscher erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit ihrer Studie. Sie bietet aber weitere Hinweise dafür, dass Masken sich positiv auf den Schutz vor dem Virus auswirken und bildet somit eine gute Grundlage für weitere Forschung.
Mithilfe von Luft- und Bildmessungsverfahren haben die Wissenschaftler untersucht, wie viele Tröpfchen die Probanden beim Sprechen mit verschiedenen Masken-Typen abgeben beziehungsweise ohne jeglichen Mundschutz. Dafür wurden die Studienteilnehmer dabei gefilmt, wie sie fünfmal hintereinander den Satz «Bleibt gesund, Leute» sagen. Mithilfe eines Computers wurden die beim Sprechen ausgestossenen Partikel gezählt.
Sehr gut schneiden dabei die N95-Masken ab, die amerikanische Variante der FFP2-Masken, die auch den Träger selbst schützen. Solche Masken brauchen vor allem medizinisches Fachpersonal und Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören.
Auch der Mund-Nasen-Schutz, wie er zum Beispiel im OP-Saal getragen wird, und simple Baumwollmasken sorgen dafür, dass nur wenig Aerosol, das mit Viren besetzt sein könnte, in die Umgebung abgegeben wird.
Bandanas bringen nahezu keinen Nutzen. Weil der Stoff so leicht und dehnbar ist, können Partikel gut entweichen.
Die Finger lassen solltest du von Masken aus Fleece: Die Forscher haben festgestellt, dass sie grössere Tropfen, die beim Sprechen abgegeben werden, in kleinere aufspalten. Diese kleineren Tröpfchen können sich länger in der Luft halten und weitergetragen werden. Besonders in geschlossenen Räumen könnte so das Infektionsrisiko erhöht werden.
Das geht zwar nicht aus der Studie hervor, aber: Ebenfalls ignorieren solltest man selbst gebastelte Masken aus kuriosen Materialien wie Kaffeefiltern oder Staubsaugerbeuteln. Diese Stoffe eignen sich nicht, um dich selbst oder andere zu schützen.
Sofern du nicht mit Risikopatienten zusammenarbeitest oder selbst unter Vorerkrankungen leidest, solltest du am besten zu wiederverwendbaren Baumwollmasken greifen. Sie schützen zwar nicht dich vor dem Coronavirus – dafür aber deine Mitmenschen. Und wenn wir uns alle bemühen, die Masken in öffentlichen Räumen konsequent zu tragen, ist auch uns allen geholfen.
(ak/watson.de)
Die Studie ist lediglich ein proof-of-concept für die Messmethode. Darum ging‘s. Demonstrieren, dass man mit einer Smartphone-Kamera und einem simplen Versuchsaufbau Unterschiede der Maskenqualität messen kann. Zur tatsächlichen Effektivität der einzelnen Masken kann (und wollte!) die Studie nie eine Aussage treffen.
Zitat: „Again, we want to note that the mask tests performed here (one speaker for all masks and four speakers for selected masks) should serve only as a demonstration.“
Kurz zusammengefasst: Ziel war, eine neue Messmethode für die Wirksamkeit von Masken zu evaluieren. Es ging nicht um den Vergleich verschiedener Masken. Dazu würde man sinnvollerweise die Anzahl Testpersonen von 1 (!) erhöhen.
Gibt auch einige Studien (z.B. eine Oxfordstudie vom Juni) die belegen das hochwertige Stoffmasken (mehrlagig) auch den Träger schützen. Aber klar, effektiver wenn die Mitmenschen auch Maske tragen.