International
Asylgesetz

Ausnahmezustand in Chiasso? In Calais ist das Asyl-Chaos viel grösser! Schau dir diese Bilder an

Ausnahmezustand in Chiasso? In Calais ist das Asyl-Chaos viel grösser! Schau dir diese Bilder an

23.06.2015, 18:1625.06.2015, 08:54
Mehr «International»

Im Tessin klagen die Behörden über einen Ansturm von Asylsuchenden. Der wahre Ausnahmezustand aber spielt sich an der engsten Stelle des Ärmelkanals ab. Tausende Flüchtlinge warten im französischen Calais auf eine Gelegenheit, nach Grossbritannien zu gelangen. Dabei scheuen sie kein Risiko: Bleibt ein Sattelschlepper stehen, öffnen sie die Hecktüre und springen hinein, auch wenn sich das Fahrzeug wieder in Bewegung setzt.

Migranten springen auf einen Sattelschlepper.YouTube/ODN

Solche Bilder gehören in Calais zum Alltag. Am Dienstag aber war die Gelegenheit besonders günstig. Streikende französische Fährarbeiter blockierten sowohl den Hafen von Calais wie die Zugverbindungen durch den Eurotunnel. Rasch bildete sich ein langer Lastwagenstau, den die Migranten nutzen wollten, um sich als blinde Passagiere auf die Insel zu schmuggeln.

Die 600 Mitarbeiter von MyFerryLink fürchten um ihre Jobs und protestieren gegen den angekündigten Verkauf von zwei ihrer drei Fährschiffe durch Eurotunnel an den dänischen Konkurrenten DFDS. Zuvor war erwartet worden, dass Eurotunnel die Schiffe zwar verkaufen will, dass aber ein anderer Partner das Geschäft weiterführt. 

Mehr als 3000 Flüchtlinge vorab aus Afrika und dem Nahen Osten hausen auf einem Brachland bei Calais unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen. Verschiedene Gründe locken sie nach England, vor allem die geringe Sprachbarriere und die vergleichsweise tiefe Arbeitslosigkeit. Hilfsorganisationen sind am Anschlag. Die französische Regierung will feste Unterkünfte erstellen, was wiederum Ängste auslöst, Calais könne noch mehr zum Magnet für Migranten werden.

Video vom 7. Juni, aufgenommen vermutlich aus einem Touristenbus.YouTube/Jenny NZ
Asylgesetz
AbonnierenAbonnieren

Längst streiten Politiker beider Länder über die Bewältigung der Flüchtlingskrise. Natacha Bouchart, die konservative Bürgermeisterin von Calais, forderte am Montag in einem Interview, Frankreich solle gegenüber Grossbritannien Klartext reden und einen «diplomatischen Zwischenfall» provozieren: Entweder die Briten träten dem Schengen-Raum bei und würden so die Grenzkontrollen abschaffen. Oder sie sollten die Europäische Union verlassen. (pbl)

 Polizei vertreibt Flüchtlinge von Ventimiglias Felsen

1 / 14
Polizei vertreibt Flüchtlinge von Ventimiglias Felsen
Nach der Zurückweisung Hunderter Flüchtlinge an der französisch-italienischen Grenze bleibt die Lage in der ligurischen Grenzstadt Ventimiglia gespannt.
quelle: epa/ansa / luca zennaro
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Flüchtlinge in der Ägäis

1 / 10
Flüchtlinge in der Ägäis
Hunderte von syrischen Flüchtlingen erreichten in den letzten zwei Tagen die griechische Küste – ein Flüchtling auf der Insel Kos mit einem Kleinkind in den Armen.
quelle: x00025 / yannis behrakis
Auf Facebook teilenAuf X teilen
No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Angelo C.
23.06.2015 19:05registriert Oktober 2014
Und was soll man jetzt aus diesem Artikel entnehmen? Alles vergleichsweise "nicht weiter schlimm in Chiasso" (Motto : was regt sich der Kanton Tessin denn überhaupt darüber auf?!) schaut doch bloss nach Calais, wo sich Grossbritannien nach Kräften gegen die täglich illegal auf Lastwagen und durch den Eurotunnel drängenden Flüchtlinge wehrt? Was sollten denn die Engländer, die so schon unter dem permanenten Ansturm leiden, im Umkehrschluss tun? Ein artig lächelndes Empfangskommitee bereitsstellen, welches die unerschöpfliche Flut der Leute aus allen Herren Ländern täglich freudig mit einem Blumenstrauss begrüsst und so tut, wie wenn nichts wäre? Man muss sowohl England wie auch Frankreich, vor Allem aber Italien zugestehen, dass sie - wenn auch konsequenter - gegen diese tägliche Flut etwas unternehmen wollen. Das Gegenteil kann's jedenfalls nicht sein....
5321
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wilhelm Dingo
23.06.2015 20:01registriert Dezember 2014
Ja, ja, schönreden, anderswo ist es noch viel schlimmer. Genau deshalb lasst uns in der Schweiz etwas JETZT dagegen tun bevor es soweit wie in Calais ist!
5526
Melden
Zum Kommentar
8
Lage im russischen Hochwassergebiet verschlimmert sich weiter

Die Lage im russischen Hochwassergebiet verschlechtert sich nach Behördenangaben weiter. Insgesamt seien aktuell bis zum 15'600 Wohnhäuser und rund 28'000 bewohnte Grundstücke überflutet, wie die Behörden am Montag mitteilten.

Zur Story