Eine Woche nach kanadischen Spionagevorwürfen gegen China haben die chinesischen Behörden zwei Kanadier festgenommen. Die beiden stünden im Verdacht, «Staatsgeheimnisse» über Chinas Militärforschung gestohlen zu haben, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.
Die Ermittlungen führt demnach das Staatssicherheitsamt der Stadt Dandong, wie es am Dienstag weiter hiess. Diese liegt direkt an der Grenze zu Nordkorea.
Die kanadische Regierung hatte vor einer Woche China für einen Hackerangriff auf den nationalen Forschungsrat verantwortlich gemacht. Dieser befasst sich unter anderem mit Themen wie Luftfahrt, Astrophysik, Energie, Gesundheit und Sicherheitstechnik. Die chinesische Botschaft wies die Vorwürfe umgehend zurück.
Laut einem alten Bericht der kanadischen Zeitung «Globe and Mail» besitzen die beiden Festgenommenen – eine Frau und ein Mann – in Dandong ein Café mit Blick auf die «Freundschaftsbrücke», die China mit Nordkorea verbindet. Die Region gehört zu den sensiblen Militärgebieten der Volksrepublik.
Auf Anrufe bei dem Café reagierte am Dienstag niemand. Die kanadische Botschaft erklärte zu dem Fall lediglich, sie gehe den Berichten über Ermittlungen gegen zwei kanadische Staatsbürger nach. (aeg/sda/afp)