Olivier Faure, ein Vertrauter des früheren französischen Präsidenten François Hollande, soll die am Boden liegenden Sozialisten wieder aufrichten. Der 49-Jährige geht als einziger Kandidat in die Wahl zum Parteivorsitz am 29. März, wie am Freitag bekannt wurde.
Faure will den regierungskritischen linken Flügel der Sozialistischen Partei (PS) mit dem rechten aussöhnen, der Präsident Emmanuel Macron unterstützt.
Faure war am Donnerstagabend mit rund 50 Prozent der Stimmen als Sieger aus der ersten Wahlrunde durch die Basis hervorgegangen. Der zweitplatzierte frühere Umweltminister Stéphane Le Foll zog daraufhin seine Kandidatur zurück.
Faure steht der Fraktion «Neue Linke» in der Nationalversammlung vor, in der vor allem PS-Abgeordnete vertreten sind. Er war von 2000 bis 2007 stellvertretender Büroleiter des damaligen Sozialisten-Chefs Hollande. Nachdem Hollande 2012 Präsident wurde, gehörte Faure der Parteiführung an und war einer ihrer Sprecher.
Faure will die zerstrittenen Sozialisten einen und ihnen wieder zu alter Grösse verhelfen. Seit dem Wahlsieg des Sozialliberalen Emmanuel Macron haben zahlreiche prominente Politiker ihren Partei-Austritt verkündet - zuletzt Aussenminister Jean-Yves Le Drian vergangene Woche.
Bei der Präsidentschaftswahl gegen Macron hatten die Sozialisten ein historisches Debakel erlitten: Ihr Kandidat Benoît Hamon schied vergangenen April schon in der ersten Runde mit nur rund sechs Prozent aus. (sda/afp)