Die Schweizer Wirte klagen über sinkende Umsätze. Gründe sind laut GastroSuisse der starke Franken, Überregulierungen und die Konkurrenz von Online-Buchungsportalen. Ein Runder Tisch soll nun Abhilfe schaffen.
22.4 Milliarden Franken hat die Schweizer Bevölkerung im vergangenen Jahr für Essen und Trinken ausser Haus ausgegeben. Das sind 1.1 Prozent weniger als 2014. Allein durch Gastronomietourismus flössen jährlich 4 Milliarden Franken ins benachbarte Ausland ab, schreibt der Branchenverband in einer Mitteilung am Mittwoch.
Der starke Franken mache dem Gastgewerbe auch ein Jahr nach Aufhebung des Euromindestkurses schwer zu schaffen, wird GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer zitiert. Vor allem in den Bergregionen und auf dem Land sei die Situation angespannt.
Für Platzer ist es unverständlich, dass die Politik tatenlos zusieht, wenn die Nachfrage in den Berggebieten aus einigen Herkunftsländern um 40 Prozent einbricht. Der Verbandspräsident fordert deshalb die Einberufung eines Gipfels zur Stützung des Tourismus in den alpinen Regionen.
Hohe Kosten und Regulierungen
Ein Problem sind laut GastroSuisse auch die hohen Schweiz-Zuschläge, die Importeure und ausländische Warenanbieter den Schweizer Wirten verrechnen. Diese treiben die Kosten in der Branche hoch. Der Verband will deshalb noch in diesem Jahr eine Volksinitiative mit dem Titel «Stopp der Hochpreisinsel - für faire Preise» lancieren.
Kritisiert werden in der Mitteilung auch die Behörden. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit habe mit dem Verordnungspaket «Projekt Largo» den KMU eine Fülle von neuen Regulierungen auferlegt. Und die Wettbewerbskommission Weko wird für ihr zögerliches Vorgehen im Kampf gegen die Best-Preis-Garantien von Online-Buchungsplattformen wie Booking.com, HRS und Expedia kritisiert. (sda)