Wirbelsturm «Fani» erreicht Bangladesch

Wirbelsturm «Fani» erreicht Bangladesch

04.05.2019, 14:0004.05.2019, 14:00

Zyklon «Fani» hinterlässt in Indien schwere Schäden und Überschwemmungen und hat am Samstag deutlich abgeschwächt Bangladesch erreicht. Dort kamen nach Aussage des Katastrophenschutzministeriums vier Menschen ums Leben, 63 Personen seien verletzt worden.

«Da er sich abgeschwächt hat, ist die Angst vor einer grossen Katastrophe weitgehend gewichen», erklärte das Meteorologische Institut von Bangladesch. Die Meteorologiebehörde in der Hauptstadt Dhaka mass am Samstag Windgeschwindigkeiten von bis zu 88 Stundenkilometern. In Dhaka und einigen Küstengebieten Bangladeschs gab es heftige Regenfälle. Die Häfen wurden zunächst geschlossen.

Am Freitag war «Fani» als stärkster Zyklon seit rund 20 Jahren mit bis zu 205 Stundenkilometern auf Indiens Ostküste getroffen. Er riss Blechdächer herunter, beschädigte Stromleitungen und entwurzelte Bäume. «Die Zerstörung ist unvorstellbar», sagte ein Behördenvertreter in Odisha der Nachrichtenagentur Reuters. «Puri ist am Boden zerstört.»

Mindestens 12 Tote

Die Zahl der Todesopfer lag Medienberichten zufolge in Indien bei mindestens 12. Wie indische Medien am Samstag berichteten, waren in den meisten Fällen umstürzende Bäume die Ursache.

Es war vom stärksten Sturm in Indien seit fünf Jahren die Rede. 1.2 Millionen Menschen wurden evakuiert. Ministerpräsident Narendra Modi, der sich mitten in einer Parlamentswahl befindet, kündigte in einem Tweet an, dass er Odisha am Montag besuchen werde.

Im indischen Bundesstaat Westbengalen gab es am Samstag noch teils heftige Regenfälle. Mehrere Tausend Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen und wurden vorübergehend in staatlichen Notunterkünften untergebracht. Flüge und Zugverbindungen wurden vorerst gestoppt.

Helfer im Bundesstaat Odisha begannen bereits mit den Aufräumarbeiten und räumten umgestürzte Bäume von den Strassen. Die Behörden bemühten sich darum, die Stromversorgung und Telefonleitungen wiederherzustellen. Flüge und Zugverbindungen sollten bald wiederaufgenommen werden, sagte Prabhat Mahapatra von der örtlichen Katastrophenschutzbehörde.

Stärkster Zyklon seit 1999

Wirbelstürme sind am Golf von Bengalen keine Seltenheit, vor allem zwischen April und November. «Fani» jedoch gilt als stärkster Zyklon in dem Gebiet seit 1999, als mehr als 10'000 Menschen in Odisha (damals Orissa) ums Leben kamen. Damals hatte der Wind eine Geschwindigkeit von 260 Stundenkilometern erreicht.

Seitdem gelten die Sicherheitsvorkehrungen in dem Bundesstaat allerdings als deutlich verbessert. Sowohl in Indien wie auch in Bangladesch waren Küstengebiete geräumt und Bewohner in Sicherheit gebracht worden.

Nach Einschätzung der Zeitung «Times of India» ist es unter anderem den Sicherheitsmassnahmen und deutlich präziseren Wettervorhersagen zu verdanken, das «Fani» nicht deutlich mehr Menschen zum Opfer fielen. (sda/dpa/afp/reuters)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!