Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat wenige Tage vor seiner USA-Reise scharfe Drohungen in Richtung Teheran ausgestossen. Sollte der Iran eine Atombombe bauen, werde Riad «so schnell wie möglich nachziehen».
«Saudi-Arabien will keine Atombombe besitzen, aber kein Zweifel, wenn der Iran eine Atombombe baut, werden wir so schnell wie möglich nachziehen», sagte Salman laut Interview-Auszügen, die am Donnerstag in der Morgensendung von CBS gesendet wurden.
Der Kronprinz verglich die territorialen Ambitionen des geistlichen Oberhaupt der Iraner, Ayatollah Ali Chamenei, mit der Expansionspolitik von Adolf Hitler: Chamenei wolle «sein eigenes Projekt im Nahen Osten verfolgen, genau wie Hitler sich in der damaligen Zeit ausbreiten wollte», sagte er. Viele Länder hätten damals die von Hitler ausgehende Gefahr unterschätzt. «Ich möchte nicht, dass im Nahen Osten dasselbe passiert.»
Besuch bei Trump
Das vollständige Interview will CBS am Sonntag ausstrahlen. Am Dienstag kommender Woche wird der Kronprinz US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus treffen. Washington und Riad haben sich seit Trumps Amtsantritt Anfang 2017 wieder stärker angenähert.
Trump sieht in Saudi-Arabien einen wichtigen Partner gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran. Der US-Präsident wirft dem Iran nicht nur dessen Rolle in den Konflikten in Syrien und im Jemen vor. Er lehnt auch das Atomabkommen mit Teheran ab, das sein Vorgänger Barack Obama mit ausgehandelt hatte.
Der Besuch in den USA ist Salmans dritte Auslandsreise, seit er im Juni 2017 zum Thronfolger ernannt wurde. Anfang des Monats hatte er zunächst Ägypten und dann Grossbritannien besucht. Der Kronprinz hat in Saudi-Arabien grundlegende Reformen eingeleitet. (sda/afp)