Afghanische Hauptstadt Kabul von zwei Anschlägen erschüttert

Afghanische Hauptstadt Kabul von zwei Anschlägen erschüttert

01.03.2017, 10:48

Die afghanische Hauptstadt Kabul ist am Mittwoch von zwei Anschlägen erschüttert worden. Die Taliban bekannten zu den Angriffen auf eine Militärschule und ein Gebäude des afghanischen Geheimdienstes.

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurde die erste schwere Explosion von einer Autobombe ausgelöst. An der Explosionsstelle, die in der Nähe eines Polizeipostens und einer Militärakademie im Westen der Stadt liegt, gab es örtlichen Medienberichten zufolge auch einen Schusswechsel. Ambulanzen transportierten zunächst vier Verletzte ab.

Ziel des Angriffes sei die Militärschule gewesen, sagte der Leiter der Kabuler Spitäler, Mohebullah Sir. Der Sender 1TV meldete, dass die Artillerieschule des Militärs angegriffen worden sei. Demnach drangen zwei Täter auf das Gelände vor.

Nach Angaben des Innenministeriums ereignete sich wenige Minuten später noch eine zweite Explosion. Ein Selbstmordattentäter habe versucht, in ein Gebäude des afghanischen Geheimdienstes NDS einzudringen, sagte ein Ministeriumssprecher. Bei dem Anschlag seien der Attentäter getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden.

Taliban bekennen sich

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich in einem Tweet ihres Sprechers Sabiullah Mudschahid zu der Tat. Sie gaben an, dass sie drei Orte angegriffen hätten: eine Polizeistation, ein Haus des Geheimdienstes und das «Rekrutierungszentrum» der Kabuler Stadtverwaltung. Talibanangaben sind oft übertrieben.

Auf sozialen Medien waren Fotos einer hohen Staubwolke am Himmel zu sehen. Kabuler Bürger sagten, die Wucht der Explosion habe Fensterscheiben in der ganzen Stadt erzittern lassen.

Im Januar hatten die Taliban einen Doppelanschlag auf ein Parlamentsgebäude in Kabul verübt und mehr als 30 Menschen getötet. Die Taliban-Rebellen hatten zuletzt im ganzen Land trotz des Winters ihre Angriffe verstärkt. Die wiederholten Angriffe verstärkten die Sorge um die Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan. (sda/afp/dpa)

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