Beim Einsturz einer neuen Fussgängerbrücke nahe der US-Metropole Miami sind mindestens sechs Menschen gestorben. Das sagte Floridas Senator Bill Nelson am Donnerstag dem Sender CBS.
Vertreter von Polizei und Feuerwehr wollten vor Medien lediglich bestätigen, dass acht Menschen in Kliniken gebracht worden seien. Zu deren Zustand sagten sie nichts.
Die noch nicht eröffnete Brücke, die zu einer Hochschule führte, brach zusammen und begrub mehrere Autos unter sich. Fernsehbilder zeigten mehrere Wagen, die unter Brückenteilen begraben wurden. Die Zeitung «The Miami Herald» berichtete, unter den Trümmern befinde sich eine noch unbekannte Zahl von Menschen.
Rettungskräfte und Polizei rückten mit einem Grossaufgebot an. Eingesetzt wurde auch ein Kran, um die Trümmer zu entfernen.
«Die Autos waren total zertrümmert», sagte eine Augenzeugin dem Nachrichtensender CNN. Sie habe Sanitäter gesehen, die versucht hätten, einen Verletzten wiederzubeleben.
Brücke noch nicht eröffnet
Die Florida International University, deren Campus durch die Brücke mit Studentenwohnheimen verbunden werden sollte, äusserte sich «schockiert und traurig über die tragischen Ereignisse».
Die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, sagte, US-Präsident Donald Trump sei über das Unglück unterrichtet worden. Er werde jede notwendige Unterstützung anbieten.
Die Brücke war erst am Samstag aufgerichtet worden und sollte Anfang 2019 offiziell für den Fussgängerverkehr freigegeben werden. Sie sollte Berichten zufolge so stabil ausgelegt sein, dass sie Hurrikanen widerstehen kann. Die 950 Tonnen schwere Brücke sackte in ganzer Länge von etwa 53 Metern durch und fiel auf die darunterliegende, siebenspurige Strasse.
Zur Unglücksursache gab es zunächst keine Angaben. Der Bauträger kündigte eine Untersuchung an. Die Baukosten werden mit 11.4 Millionen US-Dollar angegeben.
In den USA kommt es selten vor, dass Brücken einstürzen. Bei dem tödlichsten Unglück dieser Art in den vergangenen Jahrzehnten kamen 2007 im US-Bundesstaat Minnesota 13 Menschen ums Leben. (sda/afp/dpa)