Der unter dem Vorwurf der Korruption festgenommene Ex-Präsident des spanischen Fussballverbandes, Ángel María Villar Llona, ist nach zwei Wochen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der 67-Jährige hatte zuvor eine Kaution von 300'000 Euro zahlen müssen.
Der frühere Fussball-Boss verliess am Dienstagabend das Gefängnis in Soto del Real 40 Kilometer nördlich von Madrid. «Dank an alle, die mich unterstützt haben», sagte er beim Verlassen des Justizgebäudes.
Villar Llona war am 18. Juli zusammen mit seinem Sohn Gorka und weiteren Spitzenfunktionären festgenommen und in Untersuchungshaft genommen worden. Ihm wird unter anderem Korruption, Fälschung und Unterschlagung vorgeworfen. Gorka Villar wurde nun ebenfalls auf Kaution auf freien Fuss gesetzt. Er musste 150'000 Euro zahlen.
Der für den Fall zuständige Richter am Obersten Gericht in Madrid, Santiago Pedraz, hatte zunächst eine Freilassung von Villar Llona untersagt, revidierte diese Woche aber seinen Beschluss. Der Beschuldigte muss aber unter anderem seinen Reisepass abgeben und sich ausserdem wöchentlich bei den Behörden melden.
Nach seiner Festnahme war Villar Llona von der Sportbehörde CSD nach fast 30 Jahren an der Spitze des nationalen Fussball-Verbandes für ein Jahr vom Amt des Präsidenten suspendiert worden. Der Funktionär trat unterdessen als Vizepräsident der Europäischen Fussball-Union UEFA und des Weltverbandes FIFA zurück. (sda/dpa)