Beim Mann, der in der Nacht auf Samstag aus der psychiatrischen Klinik Königsfelden in Windisch AG geflohen ist, handelt es sich um einen 22-jährigen Aargauer, der 2009 eine junge Vietnamesin im Tessin getötet hatte. Er war in der Klinik fürsorgerisch untergebracht.
Die Kantonspolizei Aargau fahndet nach dem Flüchtigen, wie sie am Samstag mitteilte. Bisher habe die Fahndung keine Anhaltspunkte über den Verbleib des Mannes ergeben.
Der Mann hatte 2009 als Minderjähriger in Sessa TI eine 17-jährige Vietnamesin mit einem Holzscheit erschlagen. Das Jugendgericht Baden verurteilte ihn 2013 wegen Mordes zur Höchststrafe im Jugendrecht. Er wurde zu einem Freiheitsentzug von vier Jahren und zu einer geschlossenen Unterbringung verurteilt.
Die jugendstrafrechtlichen Massnahmen sind bis zum Erreichen des 22. Altersjahrs befristet. Im Frühling 2015 wurde der Mann deshalb auf Antrag der Jugendanwaltschaft in der psychiatrischen Klinik fürsorgerisch untergebracht. Eine Beschwerde des Mannes dagegen wurde im Februar vom Aargauer Verwaltungsgericht abgewiesen.
Das Verwaltungsgericht kam in seinem Urteil zum Schluss, dass die Voraussetzungen für die fürsorgerische Unterbringung nach wie vor erfüllt sind. Der Mann leidet gemäss Gutachten an einer schweren psychischen Störung, die mittels intensiver, langfristiger Psychotherapie zu behandeln ist. (sda)