Trotz des Frankenschocks will der Industriekonzern Georg Fischer keine Stellen aus der Schweiz ins Ausland verlagern. «Die Zahl der Arbeitsplätze bleibt in der Schweiz mehr oder weniger konstant», sagte Konzernchef Yves Serra in einem Interview.
«Wir verlagern nicht. Zentrale Forschung und Entwicklung für unsere drei Divisionen sind und bleiben in der Schweiz», sagte Serra der «SonntagsZeitung». Auch die Produktion hochwertiger Produkte und der Kernkomponenten bleibe hierzulande.
Auf der anderen Seite wolle Georg Fischer das Geschäft in den Wachstumsmärkten ausbauen, vor allem in Asien, aber auch in den USA. «Zurzeit erweitern wir unsere Fabriken in Indien und Malaysia. Kürzlich haben wir in Indonesien ein Unternehmen übernommen und eines in den USA, wo wir zudem eine neue Leichtmetallgiesserei bauen», sagte Serra. Auch in China werde expandiert.
Herstellung von Flugzeugteilen geprüft
Neben der Expansion in Wachstumsländer liege der Fokus auf Marktsektoren, die überproportional und profitabel wachsen würden. «Ich denke da an die Wasseraufbereitung, an Services für die Inspektion von Wasser- und Gasleitungen sowie an die Flugzeugindustrie», sagte der Konzernchef. Dazu gehörten auch die Medizinaltechnik, die Tablet- und Smartphoneindustrie sowie Aluminiumteile für die neue Generation von Autos.
Die Flugzeugindustrie mache jetzt schon 15 bis 20 Prozent des Umsatzes der Werkzeugmaschinensparte aus, die Medizinaltechnik ungefähr 10 Prozent. «Insgesamt sollen die beiden Sektoren ein Drittel bis die Hälfte des Umsatzes dieser Division ausmachen», sagte Serra.
Georg Fischer überlege sich, auch Flugzeugteile zu bauen. Man beliefere bereits jetzt die Lieferanten von Flugzeugteilen, zum Beispiel von Motoren und Triebwerken, mit Fräsmaschinen. «Nun überlegen wir uns, die gleichen Kunden auch mit Gussteilen zu beliefern», sagte Serra. Auch der Bau von Komponenten für den Schienenverkehr sei eine Option. (sda)