Der Autozulieferer Adval Tech hat im ersten Halbjahr 2017 weniger Umsatz erzielt. Wegen tiefer Kosten konnte das Berner Unternehmen indes den Gewinn steigern. Resultat ist eine deutlich bessere Marge.
In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete die Adval Tech Gruppe einen Nettoumsatz von 98.1 Millionen Franken. Das sind 11 Millionen Franken oder 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamtleistung sank um 7.3 Prozent auf 102 Millionen Franken.
Davon entfielen 35.3 Millionen Franken auf das Segment Molds. Adval hatte die Kunststoff-Formensparte vor einem Jahr verkauft. Den Erlös setzte das Unternehmen für den Schuldenabbau ein. Positiv wirkte sich dagegen die Akquisition des deutschen Stanz- und Umformtechnikunternehmens Fischer IMF aus.
Bessere Profitabilität
Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 45.4 Prozent auf 4.8 Millionen Franken. Die Profitabilität verbesserte sich deutlich: Die EBIT-Marge stieg von 2.9 auf 4.7 Prozent. Den Reingewinn konnte die Gruppe um 63 Prozent auf 3.7 Millionen Franken steigern.
Adval Tech bezeichnet die Halbjahresresultate in der Mitteilung als erfreulich. Dies sei aber nur gelungen, weil das Unternehmen in den vergangenen Jahren Massnahmen zur Kostenkontrolle, zur Erhöhung der Produktivität, zur Eliminierung von Doppelspurigkeiten und zur Nutzung von Synergien eingeleitet habe.
Diese Massnahmen allein reichten allerdings nicht aus, um im globalisierten Marktumfeld mittel-bis langfristig erfolgreich bestehen zu können, schreibt Adval Tech. Bereits im April hatte der Autozulieferer mitgeteilt, dass er den Standort im bernischen Uetendorf auf das vierte Quartal 2018 hin schliessen wird. Davon sind 25 Mitarbeiter betroffen. Die Produktion wird ins deutsche Endingen verlagert.
Gurtschloss aus Kunststoff
Als Markterfolge erwähnt Adval Tech die globale Produktion eines Gurtschlosses aus Kunststoff, das ab Ende 2017 in Mexiko und ab 2018 auch in China hergestellt wird. Im Bereich der Kunststoffkomponenten konnte Adval Tech Neukunden für Luftleitsysteme und Ölleitteile aus Kunststoff gewinnen, deren Produktion in den nächsten zwei Jahren startet. Bei den Metallkomponenten kamen Neugeschäfte im Bereich Auto-Zierleisten dazu.
2017 investiert Adval Tech an mehreren Standorten stark in den Ausbau der Infrastruktur, beispielsweise für neue Pressen in Brasilien und in Deutschland oder für zusätzliche Spritzgiessmaschinen in Mexiko.
Das Marktumfeld bezeichnet Adval Tech weiter als herausfordernd. Der Margendruck auf die Schweizer Gesellschaften bleibe hoch, die Situation im Hauptabsatzmarkt Autoindustrie immer noch uneinheitlich und die weitere Entwicklung nur schwer abschätzbar. Das Unternehmen verzichtet deshalb auf eine Voraussage für die Gesamtleistung und den Betriebsgewinn für das Gesamtjahr. (sda)