Zoo Zürich: Den Plattschwanzgecko vor Augen - trotzdem sieht man ihn nicht

Zoo Zürich: Den Plattschwanzgecko vor Augen - trotzdem sieht man ihn nicht

17.02.2016, 15:00

Der Plattschwanzgecko ist ein Meister der Tarnung. Nur wer besonders aufmerksam unterwegs ist, kann die Echse und die anderen Bewohner der Masoala-Halle im Zoo Zürich vielleicht entdecken.

Bewegungslos hängt der Plattschwanzgecko kopfüber an einem Baumstamm. Sein flacher Körper schmiegt sich an die Unterlage, die Beine sind angelegt. Seine Farbe und Musterung ist dem Baumstamm angepasst, und sein gezackter Hautsaum löst die Körperkonturen auf.

Die nachtaktive Echse, die sich am Mittwoch am traditionellen Medien-Apéro den Besuchern in der Masoala-Halle gezeigt hat, schläft knapp zwei Meter vom Besucherweg entfernt an äusserst exponierter Stelle. Dabei verlasse sie sich ganz auf ihre Tarnung, erklärte Zoo-Kurator Robert Zingg. «Obwohl sie bestens sichtbar ist, sieht man sie nicht.»

Wie viele der bis zu 30 Zentimeter langen Plattschwanzgeckos in der Masoala-Halle unterwegs sind, kann der Zoo-Kurator nicht sagen. Denn einige Tiere sind in der Halle geschlüpft, andere wurden in Terrarien gezüchtet und danach «ausgewildert».

Das Weibchen legt normalerweise zwei Eier - 90 Tage später schlüpfen daraus die ein bis drei Gramm leichten Jungtiere.

Ein Paradies für Entdecker

Auch die Pantherchamäleons vermehren sich - neben der Zucht - in der Halle. Bei ihnen dauert es allerdings bis zu elf Monaten, bis die Jungen schlüpfen. Die Männchen zeigen sich gerne bunt - besonders, wenn die eher unscheinbaren Weibchen in der Nähe sind.

Die Tiere haben ein Flair dafür, sich gut sichtbar zu präsentieren, was vor allem den Jungtieren zum Verhängnis werden kann: Sie stehen auf dem Speiseplan von einigen Vögeln, die in der Halle ob Zürich zu Hause sind.

Von den Vogelarten, welche die Besucher in der Masoala-Halle entdecken können, gehört die Blaukopf-Erdracke zu den schönsten, wie Zingg erklärte. Ihr Gefieder ist blau, grün, orange-braun, weiss und schwarz.

Trotz dieser farbenfrohen Pracht sieht man den Vogel, der zu Fuss unterwegs ist, nicht oft. Zingg: «Er ist zwar nicht scheu. Trotzdem sieht er wohl mehr Besucher als umgekehrt.»

Deutlich mehr ins Auge stechen die Aldabra-Riesenschildkröten, die neben den Glattrand-Gelenkschildkröten und der Dunklen Pelomedusen-Sumpfschildkröten in der Halle eine Heimat gefunden haben.

Insgesamt teilen sich rund 40 Wirbeltierarten den über einen Hektar grossen Lebensraum, der in einer kleinen Kopie die Vielfalt eines tropischen Regenwalds wiedergibt.

«In der Masoala-Halle werden die Tiere nicht auf dem Silbertablett präsentiert. Vielmehr wollen wir die Besucher zum Beobachten anregen», erklärte Zoo-Direktor Alex Rübel. Und so brauchen die Besucher in der Halle etwas Geduld, einen geschärften Blick und einen gewissen «Entdecker-Sinn». (sda)

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