Am Wochenende öffnet im Johanna Spyri Museum in Hirzel ZH eine neue, aufgefrischte Dauerausstellung zu Leben und Werk der «Heidi»-Autorin. Im Alten Schulhaus drückte «Hanni» als junges Mädchen die Schulbank.
Der 1660 erbaute Riegelbau, welcher die kleine Ausstellung beherbergt, ist als Originalschauplatz eine der Attraktionen des Johanna Spyri Museums. Hier lernte Johanna Louise Heusser - wie Spyri als Ledige hiess - in den 1840er-Jahren Schreiben und Rechnen.
Mit der Umwandlung in ein Museum setzte die Zürcher Gemeinde Hirzel ihrer berühmtesten Einwohnerin bereits 1981 ein Denkmal. 2014 entschied sich die Trägerschaft, die Ausstellung zu modernisieren. Bei diesem Projekt wurde das Freiwilligenteam von professionellen Ausstellungsmacherinnen unterstützt.
Die 34-jährige Winterthurer Szenografin Melanie Mock habe dabei «den goldenen Schnitt zwischen künstlerisch anspruchsvoller Umsetzung und inhaltlicher Tiefe gefunden», teilte das Johanna Spyri Museum am Mittwoch mit.
Briefe und atmosphärische Inszenierungen
Die Besucherinnen und Besucher können in den alten Schulstuben in Spyris Büchern schmökern, in eine Hirzler Schulstunde um 1840 tauchen und an Audio-Stationen Szenen aus dem Leben der Schriftstellerin lauschen - etwa beim Tee mit Sohn Bernhard oder bei den Gedanken, die sie beim Schreibprozess wälzte.
«Ich wusste doch selbst nicht, dass ich eine Schriftstellerin bin», sagt Spyri. «Meine Kalendergeschichten sind einfachster Art.» Nebst den atmosphärischen Inszenierungen finden sich in der Ausstellung Original-Objekte und Reproduktionen von Briefen und Manuskripten.
Die Neueröffnung am Wochenende wird von einem Rahmenprogramm mit Lesungen und dem neuesten «Heidi»-Film begleitet. Dieser wird in der reformierten Kirche projiziert. Dort predigte einst Johanna Spyris Grossvater.
www.spyri-museum.ch (sda)