In der saudi-arabischen Stadt Dschidda ist ein Labormitarbeiter an den Folgen einer Mers-Infektion gestorben. Das berichtete die "Saudi Gazette" am Montag. Saudi-Arabien ist das Land mit den meisten Mers-Infektionen. Trotzdem sind die Vorsichtsmassnahmen im Gesundheitswesen des islamischen Königreiches offensichtlich nicht ausreichend. Es ist bereits der zweite Tod eines Spitalmitarbeiters durch das gefährliche Virus. Nach Informationen der Zeitung hatten Ärzte in einem privaten Spital bei dem Laboranten das Coronavirus Mers zunächst nicht erkannt. Ihre Diagnose lautete demnach auf "Denguefieber".
Mers kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Mehr als 40 Prozent der Infizierten sterben. Einen Impfstoff gibt es nicht. Seit September 2012 infizierten sich allein in Saudi-Arabien mehr als 400 Menschen mit Mers.
Das Virus tauchte nun erstmals auch in der Pilgerstadt Mekka auf. Nach Angaben der Zeitung "Mekka" wurde eine 40 Jahre alte Frau ins Spital gebracht.
Am vergangenen Wochenende war der erste Mers-Fall in den USA registriert worden. Dem Kranken geht es aber nach Angaben des Spitals langsam besser. Das bestätigte das Community Hospital in Munster (US-Staat Indiana). Offizielle Auskünfte von der Gesundheitsbehörde in Indianapolis standen zunächst noch aus.
Spitalpersonal, das mit dem Mann in Kontakt gekommen war, wurde nach einem Bericht des Regionalsenders WSBT 22 vorerst vom Dienst freigestellt.
Der Patient war vor rund einer Woche von Saudi-Arabien aus über Grossbritannien in die USA eingereist und hatte sich kurz darauf mit Symptomen wie Fieber, Kurzatmigkeit und Husten in ein Spital begeben. Das Risiko einer Ansteckung für die Bevölkerung sei sehr gering, beruhigte die US-Gesundheitsbehörde CDC. (sda/dpa)