Tausende kämpfen gegen Flammen in den sibirischen Wäldern

Tausende kämpfen gegen Flammen in den sibirischen Wäldern

03.08.2019, 12:3603.08.2019, 12:36

In den Waldbrandgebieten in Sibirien kämpfen weiter Tausende Einsatzkräfte gegen die Feuersbrunst. Allein in der Region Irkutsk am Baikalsee wollten 4500 Freiwillige mit speziellen Feuerlöschern verhindern, dass die Brände auf Siedlungen übergriffen.

Das teilten die Behörden laut der Agentur Interfax am Samstag mit. In schwer zugänglichen Gebieten gestalten sich die Löscharbeiten aber äusserst schwierig. 121 Siedlungen liegen den Angaben nach unmittelbar in der Zone, wo der gesundheitsschädliche Rauch besonders stark sei.

Der Forstverwaltung zufolge haben die Feuer mittlerweile eine Fläche rund drei Millionen Hektar vernichtet, das entspricht etwa drei Vierteln der Fläche der Schweiz. Am Samstag zählten die Behörden noch 174 Waldbrände auf einer Fläche von etwa 125'000 Hektar.

Die meisten Feuer wüten in den Regionen Irkutsk und Krasnojarsk. Am Freitag seien weniger Feuer gelöscht worden als noch am Tag zuvor, hiess es. Auch das russische Militär unterstützt die Löscharbeiten.

Ein Experte der Akademie der Wissenschaften gab der Agentur Ria Nowosti zufolge zu bedenken, dass der Einsatz von Löschflugzeugen nicht immer wirksam sei. Aus grosser Höhe sei es schwierig, die Brandherde zu treffen. Ausserdem verdunste viel Wasser.

Experten schätzten den Schaden durch die Feuer in der auch für das Weltklima wichtigen Taiga zufolge auf 2.4 Milliarden Rubel (mehr als 33 Millionen Euro). Die Menschen leiden seit mehreren Tagen unter den Auswirkungen der Brände und klagen wegen des giftigen Rauchs etwa über Kopfschmerzen und Atemnot.

In Sibirien gibt es im Sommer immer wieder Wald- und Steppenbrände. Sie fallen diesmal aber heftiger aus als in den Vorjahren. Zum einen ist die Lage wegen grosser Trockenheit und Hitze dramatisch. Zum anderen zünden Russen traditionell im Sommer zu Tausenden trotz Warnschildern wegen der Waldbrandgefahr Lagerfeuer an, die dann ausser Kontrolle geraten. Es gibt Ermittlungen wegen Brandstiftung. (sda/dpa)

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