OECD: USA und Schweiz bei Gesundheitsausgaben an Weltspitze

OECD: USA und Schweiz bei Gesundheitsausgaben an Weltspitze

10.11.2017, 15:40

Die Schweiz liegt mit den USA an der Weltspitze bei den Gesundheitsausgaben. Dies schlägt sich in einer guten Qualität des Gesundheitssystems nieder, wie eine OECD-Studie festhält. Und: Schweizer leben im Durchschnitt länger als die Einwohner anderer OECD-Länder.

83.0 Jahre beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung der Schweizerinnen und Schweizer. Älter werden nur die Japanerinnen und Japaner, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag in ihrer Studie «Gesundheit auf einen Blick 2017» festhielt.

Zwar wird in der Schweiz etwas mehr getrunken und geraucht als in den anderen OECD-Ländern, doch Schweizerinnen und Schweizer scheinen ansonsten sehr gesund zu leben. Hierzulande sind laut der Studie nur gerade halb so viele Menschen fettleibig wie im Durchschnitt der OECD-Länder, und Schweizer Kinder essen mehr Früchte und Gemüse als anderswo.

Dem Schweizer Gesundheitssystem attestiert die OECD eine gute Qualität. Die Zahl der Ärzte und Krankenpfleger im Land sei eine der höchsten europaweit.

Hohe Kosten

Dies kommt allerdings zu einem Preis: Die Schweizer Gesundheitsausgaben machen laut der Studie 12.4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Mehr geben nur die USA aus, nämlich 17.2 Prozent des BIP. Auf dem dritten Platz liegt Deutschland mit 11.3 Prozent. Der OECD-Durchschnitt liegt laut der Studie bei 9.0 Prozent vom BIP.

Nicht nur der Staat, auch die Schweizer Bürgerinnen und Bürger müssen tief in die Tasche greifen: 5.3 Prozent der gesamten Haushaltsausgaben gehen für Arztbesuche und ähnliches drauf - OECD-weit ist das Rekord.

Eine Folge davon sei, dass rund jeder fünfte Schweizer wegen der Kosten auf einen Arztbesuch verzichte, heisst es in der Studie. Mit dieser Zahl liegt die Schweiz OECD-weit auf dem dritten Platz: In den USA gehen rund 22 Prozent der Menschen wegen der hohen Kosten nicht zum Arzt, in Polen ist es sogar rund ein Drittel der Bevölkerung.

Höhere Lebenserwartung

Im Allgemeinen gibt sich die OECD optimistisch: Im ganzen OECD-Raum hätten ein gesünderer Lebensstil, höhere Einkommen und bessere Bildung zu einer höheren Lebenserwartung beigetragen, schreibt die Organisation in einer Medienmitteilung zu ihrer Studie. Im Schnitt liege diese bei 80.6 Jahren.

Weniger Menschen würden an Herzinfarkten oder Schlaganfällen sterben als noch vor einigen Jahren. Auch die Überlebensraten für Brustkrebs und Darmkrebs steige in den meisten Staaten. Zudem gingen die Zahl der Raucher und der Alkoholkonsum zurück. (sda)

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