Die Affäre um mysteriöse Erkrankungen von US-Botschaftsmitarbeitern auf Kuba weitet sich aus. Das Aussenministerium in Washington teilte am Donnerstag mit, mindestens 16 US-Bürger seien Opfer von «Akustik-Attacken» geworden.
Von wem sie ausgingen, sei aber noch unklar. Derzeit gebe es keine neuen Fälle, hiess es.
Die USA hatten zunächst von mehreren betroffenen Diplomaten gesprochen und die Regierung in Havanna verdächtigt. Anfang August wurden deshalb zwei kubanische Diplomaten aus Washington ausgewiesen. Havanna wies die Vorwürfe jedoch zurück.
Die ersten Erkrankungsfälle waren der US-Regierung Ende 2016 bekannt geworden. Die Botschaftsmitarbeiter hätten alle «bestimmte Symptome» gezeigt, sagte eine Sprecherin des Aussenministeriums nun. Zur Art der Symptome äusserte sie sich nicht. Allerdings hätten einige der US-Bürger in den USA oder in Kuba behandelt werden müssen.
US-Präsident Donald Trump hatte im Juni eine Abkehr von der Kuba-Politik seines Vorgängers Barack Obama eingeleitet. Er nahm von Obama eingeführte Lockerungen bei den Reise- und Handelsbeschränkungen mit dem Karibikstaat zurück. Trump bezeichnete die kubanische Regierung als ein «grausames und brutales Regime» und machte die künftigen bilateralen Beziehungen von Fortschritten bei den Menschenrechten abhängig.
Obama hatte ab Ende 2014 eine Politik der Annäherung an den Karibikstaat betrieben. Am 20. Juli 2015 eröffnete Kuba erstmals seit rund einem halben Jahrhundert wieder seine Botschaft in Washington. Die historische Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu dem karibischen Nachbarland nach mehr als 50 Jahren Eiszeit blieb von Trumps Kurswechsel unberührt. (sda/afp)