Die Grippewelle hat die Schweiz weiter fest im Griff

Die Grippewelle hat die Schweiz weiter fest im Griff

10.01.2018, 17:28

Die Grippewelle hat die Schweiz weiterhin fest im Griff: Vor allem in der Westschweiz, im Tessin und im Kanton Graubünden ist die Krankheit weit verbreitet. Am stärksten hat sie Kinder von 0 bis 4 Jahren und Personen zwischen 30 und 64 Jahren heimgesucht.

In der vergangenen Woche meldeten Ärztinnen und Ärzte des Sentinella-Meldesystems 62.9 Grippeverdachtsfälle auf 1000 Konsultationen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch auf seiner Webseite schrieb. Das entspricht hochgerechnet 331 Fällen pro 100'000 Einwohner.

Die Epidemiegrenze liegt bei 68 Verdachtsfällen. Sie wurde bereits vor rund drei Wochen überschritten. Seither steigt die Kurve steil an, bewegt sich aber ungefähr im gleichen Rahmen wie im vergangenen Jahr.

Tendenz weiterhin steigend

Mit 496 grippebedingten Konsultationen auf 100'000 Einwohner sind Kleinkinder im Alter von 0 bis 4 Jahren bisher am meisten betroffen. Danach folgt die Gruppe der Erwachsenen zwischen 30 und 64 Jahren mit 361 Fällen. Am wenigsten leiden zur Zeit die Personen über 65 Jahre und die Jungen zwischen 5 und 14 Jahren. Die Tendenz ist jedoch bei allen Altersgruppen steigend.

Im Tessin und in Graubünden stiegen die Verdachtsfälle in der vergangenen Woche auf 914 grippebedingte Konsultation pro 100'000 Einwohner, in der Westschweiz auf 470. Am wenigsten schlimm sieht es aus in der Region Basel/Aargau/Solothurn mit rund 140 Verdachtsfällen und der Innerschweiz mit 170 Verdachtsfällen auf 100'000 Einwohner.

Nur jeder Zweite geschützt

Erschwerend kommt in diesem Jahr hinzu, dass die Schweiz von einem Virus betroffen ist, vor dem 50 Prozent aller Grippe-Impfungen gar nicht schützen. Die Erkrankung durch das B-Virus Yamagata fällt zwar weniger heftig aus, der Wirkstoff dagegen ist aber nur in der Vierfach-Impfung enthalten.

Und diese erhielt in der Schweiz nur jede zweite der rund 1 bis 1.2 Millionen geimpften Personen, wie Daniel Koch vom BAG auf Anfrage der sda sagte. Er bestätigte damit Meldungen des Schweizer Radio und Fernsehens SRF. Dass die Epidemie dadurch schlimmer ausfallen könnte, glaubt Koch jedoch nicht. Denn dafür sei die Impfrate viel zu tief. (sda)

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