Vor der griechischen Küste ist ein überfülltes Flüchtlingsboot mit möglicherweise hunderten Passagieren gekentert. Das Unglück ereignete sich vor der Insel Kreta im Mittelmeer, wie die griechische Küstenwache am Freitag mitteilte.
«Wir haben bislang 250 Menschen gerettet. Wir suchen nach weiteren Flüchtlingen im Meer», sagte der Sprecher der griechischen Küstenwache, Nikolaos Langadianos, am Freitag im griechischen Fernsehen. Eine umfangreiche Rettungsaktion sei eingeleitet worden.
Die Küstenwache schickte zwei Patrouillenboote, ein Flugzeug und einen Helikopter los. Mindestens vier Schiffe, die in der Region unterwegs waren, beteiligten sich ebenfalls an dem Rettungseinsatz. Sie warfen Rettungsbojen aus, um die Flüchtlinge zu retten. Woher das Schiff kam und welcher Nationalität die Flüchtlinge waren, blieb zunächst unklar.
Gutes Wetter und ruhige See
Wegen des guten Wetters und der ruhigen See wagen derzeit besonders viele Menschen die Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa. Bei der gefährlichen Überfahrt zu den griechischen Inseln in der Ägäis kamen im vergangenen Jahr hunderte Menschen ums Leben.
Seit der Schliessung der sogenannten Balkanroute versuchten zuletzt aber weniger Flüchtlinge, über die Türkei und Griechenland in die EU zu gelangen. Stattdessen waren wieder mehr Flüchtlinge über Libyen nach Italien gekommen.
Ende Mai hatte die griechische Küstenwache vor der Küste Kretas ein Flüchtlingsboot abgefangen, auf dem zwei mutmassliche Schlepper 65 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan transportierten. Nach Angaben der Passagiere war das Boot in der Türkei in See gestochen. (sda/afp/reu)