Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist am Samstag in die Kurden-Metropole Diyarbakir im Südosten des Landes gereist. Dort wandte er sich mit scharfen Worten gegen militante Kurden sowie die Unterstützung der USA für kurdische Milizen in Syrien.
Mit Erdogans Kritik verschärfte sich am Samstag ein schwelender Streit, in dessen Zentrum Fotos von US-Soldaten mit Uniformabzeichen der syrischen Kurdenmiliz YPG stehen. Die Kurdenmiliz YPG ist der bewaffnete Arm der dominierenden syrischen Kurdenpartei PYD. Die Miliz ist ein Partner des Westens im Kampf gegen die IS-Terrormiliz.
Er verurteile die US-Unterstützung für die PYD und die YPG, sagte Erdogan in Diyarbakir. Des weitern beschuldigte Erdogan militante Kurden, sie seien «Atheisten» und «Zoroastrier», Anhänger einer alten monotheistischen Religion.
Am Vortag hatte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu bereits wegen der Fotos protestiert. «Es ist inakzeptabel, dass US-Soldaten das Emblem einer Terrororganisation tragen», sagte er. Für die Türkei ist die Kurdenmiliz YPG eine Terrororganisation wie die türkische PKK.
Der Sprecher der US-Armee im Irak, Steve Warren, hatte das Tragen der Abzeichen als unangebracht bezeichnet. Er verwies auch auf eine lange verbreitete Praxis von Spezialkräften bei der Zusammenarbeit mit anderen Einheiten, die aber nicht erlaubt sei. (sda/dpa)