Dem dänischen Tüftler Peter Madsen wird nach dem Tod der schwedischen Journalistin Kim Wall Mord zur Last gelegt. Der U-Boot-Bauer solle nicht mehr wegen fahrlässiger Tötung, sondern wegen Mordes in Haft bleiben, sagte Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen am Donnerstag.
Der Vorwurf gründe sich auf den Fund des Oberkörpers der 30-Jährigen. Am Mittwoch hatten die Ermittler bestätigt, dass es sich bei einem im Meer gefundenen Torso um einen Teil von Walls Leiche handelt. Der Torso war am Montag nahe der Köge-Bucht entdeckt worden.
Nach Angaben der Ermittler wurde der Oberkörper mit einem Metallteil beschwert - offenbar, um zu erreichen, dass er unter Wasser bleibt. Verletzungen am Oberkörper liessen überdies an den Versuch denken, Luft und andere Gase aus dem Körper entweichen zu lassen, damit er nicht an die Wasseroberfläche treibe.
Wall, die unter anderem für die Zeitungen «New York Times» und «The Guardian» arbeitete, war am 10. August mit dem 46-jährigen Tüftler Madsen und dessen selbst gebautem U-Boot «Nautilus» in See gestochen. Sie wollte eine Reportage über den U-Boot-Bauer schreiben.
Als sie nicht wie vorgesehen nach Hause kam, meldete ihr Freund sie als vermisst. Madsen wurde später wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in Untersuchungshaft genommen.
Zunächst hatte Madsen ausgesagt, er habe die schwedische Journalistin am Abend des 10. August auf einer Insel bei Kopenhagen abgesetzt. Noch bevor der Fund von Walls Torso öffentlich wurde, sagte Madsen aber aus, Wall sei bei einem Unfall an Bord des U-Boots gestorben. Danach habe er die Leiche der Journalistin in der Köge-Bucht über Bord geworfen. (sda/afp)