Die syrische Armee hat am Dienstag hunderte islamistische Kämpfer aus einem Gebiet südlich von Damaskus evakuiert. Mindestens 1300 Menschen - Kämpfer und ihre Familien - seien verlegt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Der Syrische Arabische Rote Halbmond bestätigte die Evakuierung bewaffneter Männer aus dem Bezirk Kadam. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP beobachtete die Ankunft von rund 300 Kämpfern und ihren Familien in Kalaat al Madik in der nordwestlichen Provinz Idlib.
«Ein im September geschlossenes Abkommen zwischen dem Regime und den islamistischen Gruppen, darunter Hajat Tahrir al-Scham, ist heute umgesetzt worden», erklärte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle. Neben den Islamisten von Hajat Tahrir al-Scham, einem weitgehend aus Mitgliedern des ehemaligen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front bestehenden Rebellenverband, ist in Kadam die Gruppe Adschnad al-Scham vertreten.
Die syrische Regierung hat bereits mehrere Gebiete im Umkreis von Damaskus von bewaffneten Rebellen übernommen - im Gegenzug sicherte sie ihnen sicheres Geleit und eine «Aussöhnung» zu. Viele der bislang evakuierten Kämpfer und ihre Familien landeten in der Provinz Idlib.
Das am Dienstag evakuierte Gebiet ist kleiner als die Rebellenenklave Ost-Ghuta bei Damaskus. Dort starteten syrische Regierungstruppen vor rund drei Wochen eine Offensive, bei der nach Angaben von Aktivisten mehr als tausend Zivilisten getötet wurden. (sda/afp)