Der Milchverarbeiter Emmi legte für das erste Halbjahr Zahlen vor, die unter den Erwartungen bleiben. Als Gründe führt das Unternehmen vor allem die Entwicklung in der Schweiz und in Europa an.
«Die Halbjahresumsätze reflektieren das anspruchsvolle wirtschaftliche Umfeld. Dazu gehören ein rückläufiger Detailhandel und steigende Käseimporte in der Division Schweiz. In der Division Europa hemmten der Brexit und die zurückhaltenden Käseexporte», lässt sich Konzernchef Urs Riedener in einer Mitteilung vom Mittwoch zitieren. «Ansprechend» entwickelten sich jedoch viele Märkte ausserhalb Europas.
Emmi erwirtschaftete eine Umsatz von 1.6 Milliarden Franken - ein Plus von 0.4 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Organisch, also ohne Währungseffekte und Effekte durch Zukäufe, resultierte jedoch ein Rückgang von 1.3 Prozent.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT ging um 2.2 Prozent auf 90.4 Millionen Franken zurück. Unter dem Strich resultierte hingegen mit einem Reingewinn von 66.0 Millionen Franken ein Zunahme von 8.6 Prozent. Diese Verbesserung führt Emmi auf die vollständige Übernahme der Mittelland Molkerei zurück.
Auf «anspruchsvolle Rahmenbedingungen» stellt sich Emmi auch im zweiten Halbjahr ein. So korrigiert der Milchverarbeiter die Umsatzprognosen für die Division Europa nach unten: Neu geht Emmi für diese Division von einem Rückgang von 3 bis 1 Prozent aus, statt des bisher prognostizierten Wachstums von bis zu 2 Prozent. Folglich wird auch auf Konzernstufe der Umsatz bei -1 bis 0 Prozent tiefer ausfallen. Beim Gewinn behält Emmi die Prognose vom März 2017 bei.
Mit diesen Zahlen hat der Milchverarbeiter die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Laut der Nachrichtenagentur AWP waren die Analysten im Schnitt von einem Umsatz von 1.63 Milliarden Franken, von einem EBIT von 94.6 Millionen Franken und von einem Reingewinn von 67.6 Millionen Franken ausgegangen. (sda)