Türkei: IS Hauptverdächtiger nach Anschlag von Ankara

Türkei: IS Hauptverdächtiger nach Anschlag von Ankara

12.10.2015, 12:52

Nach dem blutigen Anschlag in Ankara ist die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach den Worten des türkischen Regierungschefs Ahmet Davutoglu der Hauptverdächtige.

Angesichts der Vorgehensweise bei dem Anschlag auf eine Friedensdemonstration am Samstag werde vor allem gegen den IS ermittelt, sagte Davutoglu am Montag dem türkischen Fernsehsender NTV

Bereits zuvor hatten türkische Medien berichtet, die Ermittler hätten den IS im Verdacht. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu glichen die in Ankara verwendeten Sprengsätze jener Bombe, mit der ein Selbstmordattentäter im Juli mehr als 30 Menschen in der Stadt Suruc an der syrischen Grenze getötet hatte.

Für den Anschlag von Suruc hatte die türkische Regierung den IS verantwortlich gemacht. Laut Zeitungsberichten betrachtet die Polizei den Bruder des Attentäters von Suruc als Hauptverdächtigen für den Anschlag in Ankara.

Zwei Explosionen hatten sich am Samstagmorgen inmitten der Teilnehmer einer Friedensdemonstration von linken Gruppen und Parteien ereignet, die sich in der türkischen Hauptstadt vor dem Hauptbahnhof versammelt hatten. Bei dem Anschlag wurden nach jüngsten Angaben 97 Menschen getötet und mehr als 500 weitere verletzt.

Die pro-kurdische Partei HDP geht davon aus, dass ihre Anhänger Ziel der Bombenanschläge waren und spricht von fast 130 Toten. Sie beschuldigt Präsident Recep Tayyip Erdogans islamisch-konservative Regierungspartei AKP, ihre Finger im Spiel zu haben, um ihre Stellung vor der Wahl am 1. November zu stärken.

Merkel reist in die Türkei

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will eine Woche nach den verheerenden Anschlägen von Ankara in die Türkei reisen. Themen der Gespräche am kommenden Sonntag mit Erdogan und Davutoglu seien unter anderem der gemeinsame Kampf gegen den Terror, sagte der Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Ausserdem sollten die Bewältigung der Flüchtlingskrise und die Lage in Syrien erörtert werden. (sda/afp/reu)

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