Bei einer unbewilligten Demo in Basel haben Teilnehmer am Mittwochabend Polizisten mit Steinen und Feuerwerk angegriffen. Vier Beamte wurden verletzt. Die Polizei setzte Gummischrot ein. Am Nachmittag hatten Besetzer ein Haus an der Schwarzwaldallee verlassen müssen.
Rund 200 Personen versammelten sich kurz vor 22 Uhr bei der Kaserne und zogen von dort durch die Stadt in Richtung Schwarzwaldallee, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt mitteilte. Dabei hätten die Demoteilnehmer Böller abgeschossen und Feuerwerk sowie Pyro-Fackeln gezündet.
Die Polizei stoppte eine halbe Stunde später den Demozug in der Erlenstrasse. Mehrere Teilnehmer wurden abgemahnt. Danach bewarfen laut Angaben der Polizei Chaoten mehrere Beamte mit Steinen, Feuerwerk und Böllern. Die Knallkörper explodierten demnach in unmittelbarer Nähe zu den Ordnungshütern.
Die Polizei setzte daraufhin Gummischrot ein. Die Demonstranten errichteten eine Strassensperre. Schliesslich drängte die Polizei die Gruppe zurück. Dabei löste sich die Kundgebung in Splittergruppen auf.
Ein Polizist im Spital
Die Polizei hielt sieben Personen an und überprüfte deren Personalien. Danach wurden sie wieder entlassen.
Ein verletzter Polizist wurde zur Abklärung in ein Spital gebracht. Laut Polizei wurden bei den Ausschreitungen mindestens ein Auto und ein Traumhaus beschädigt. Über weitere Schäden war zunächst nichts bekannt.
Räumung von besetztem Haus
Die Demonstranten hatten bei ihrem Marsch Sprüche skandiert wie «Wir sind laut, weil man uns die Erle klaut!». «20 Minuten» lag laut eigenen Angaben ein entsprechendes Leser-Video vor.
Zuvor hatten am Nachmittag an der Schwarzwaldallee mehrere Hausbesetzer die Liegenschaft «Schwarze Erle» verlassen müssen. Der Eigentümer wollte das Haus durch eine Baufirma sichern lassen.
Laut Polizeimitteilung kam es zu einem Streit zwischen den Besetzern und dem Vertreter der Hauseigentümer. Zwei Personen wurden wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Die Besetzer zogen schliesslich freiwillig ab. Die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort.
Die «Schwarze Erle» ist ein seit Januar 2015 besetztes Haus, in dem Konzerte und Veranstaltungen stattfanden. Früher war das rosarote Eckhaus ein Bordell. Das Haus gehört einer St. Galler Immobilien-Firma. (sda)