Südsudan: Ex-Rebellenführer Machar im Südsudan als Vizepräsident vereidigt

Südsudan: Ex-Rebellenführer Machar im Südsudan als Vizepräsident vereidigt

26.04.2016, 18:12

Erst als Vizepräsident entlassen und jetzt wieder als Vizepräsident vereidigt - Südsudans Oppositionsführer Riek Machar ist wieder in Amt und Würden. Zwischen Entlassung und Vereidigung liegt ein blutiger Machtkampf mit Zehntausenden Toten.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt Juba wurde der südsudanesische Oppositionsführer Riek Machar als Vizepräsident vereidigt. Machar war nach mehr als zwei Jahren eines erbitterten bewaffneten Konflikts mit Präsident Salva Kiir am Dienstag in Juba gelandet.

«Ich hoffe, dass wir mit meiner Ankunft auch die anderen Hindernisse bewältigen und das Friedensabkommen umsetzen werden», sagte Machar. Bei der Vereidigung dankte er seinem ehemaligen Erzrivalen Kiir und rief zu einer guten Zusammenarbeit im Friedensprozess auf.

Das im vergangenen August unter internationalem Druck unterzeichnete Friedensabkommen sieht Machar in einer Einheitsregierung als Stellvertreter von Präsident Kiir vor. Das Abkommen war seither von beiden Seiten mehrfach gebrochen worden.

Rückkehr mehrfach verschoben

Machar hatte sich zuletzt im benachbarten Äthiopien und im Norden des Südsudans aufgehalten. Seine Rückkehr nach Juba hatte er mehrfach aufgeschoben. Die Vereinten Nationen hatten ihn am Dienstag aus Gambella in Äthiopien nach Juba geflogen.

In den vergangenen Wochen waren mehr als 1300 Ex-Rebellen in Juba eingetroffen, die unter der neuen Einheitsregierung in die Streitkräfte eingegliedert werden sollen.

Machar diente bereits unter der ersten Regierung des erst seit 2011 unabhängigen Südsudans als Stellvertreter von Präsident Kiir. Dieser entliess ihn am 23. Juli 2013.

Eine Eskalation des Machtkampfes zwischen den beiden Männern leitete einen vor allem ethnisch motivierten Konflikt in dem ostafrikanischen Land ein. Machar gehört zum Volk der Nuer, Kiir zu den zahlenmässig überlegenen Dinka.

Der Konflikt forderte seither Zehntausende Menschenleben. Mehr als 2.3 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. (sda/dpa)

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