Das UNESCO-Welterbe-Gebiet Swiss Alps Jungfrau-Aletsch wird im September 2016 in Naters VS ein Besucher- und Studienzentrum eröffnen. Damit erhält die Region ein Schaufenster, das jährlich 30'000 bis 5'0000 Besucher anlocken soll.
Das «World Nature Forum» (WNF) wird eines der sechs Gebäude der Grossüberbauung «Aletsch Campus» in Naters beziehen, das nur einen Steinwurf vom Bahnhof Brig entfernt im Entstehen ist. "Damit bekommt das Welterbe sein Base Camp“, sagte Beat Ruppen, Geschäftsführer der WNF AG und des Managementzentrums UNESCO-Welterbes Swiss Alps Jungfrau-Aletsch, am Donnerstag an einer Medienkonferenz.
Das Besucherzentrum soll ein Schaufenster des Gebietes Jungfrau-Aletsch werden, das 2001 von der UNESCO wegen seiner Einzigartigkeit, Schönheit und Vielfalt als eines der weltweit wertvollsten Landschaften in die Welterbeliste aufgenommen wurde.
Der Besucher kann sich im Zentrum einen Gesamtüberblick über das 824 Quadratkilometer grosse Gebiet verschaffen und lernt dessen Geschichte sowie die einmalige Natur- und Kulturlandschaft rund um diese hochalpine Szenerie kennen und verstehen. "Der Besucher erhält hier quasi das Rüstzeug, um sich im Welterbe zurecht zu finden,“ sagte Ruppen.
Mit Filmen, interaktiven Erlebnisstationen, Info-Grafiken und anderen didaktischen Mitteln soll in der Ausstellung der Forschergeist der Besucherinnen und Besucher geweckt werden. Highlight der Ausstellung wird der grosse Panoramaraum, in dem auf einer 100 Quadratmeter grossen Leinwand seltene Filmszenerien aus dem UNESCO-Welterbe gezeigt werden.
Zentrum für Lehre und Forschung
Die Ausstellung sei so ausgerichtet, dass sie sowohl Kinder wie auch Erwachsene anspreche, Denkanstösse gebe, aber auch für Spass Unterhaltung sorge, sagte Tobias Schöpfer, Kurator der Ausstellung. Anfänglich rechne man mit 30'000 Besucherinnen und Besuchern jährlich, danach solle die Zahl auf 50'000 gesteigert werden.
Neben dem Besucherzentrum soll dem Forum ein Studienzentrum mit einem UNESCO-Lehrstuhl internationale Ausstrahlung verleihen. Der Lehrstuhl «Natur- und Kulturerbe für eine reichhaltige Berggebietsentwicklung» soll zusammen mit der Universität Bern und einem Forschungszentrum in Kenia weiter entwickelt werden.
Getragen wird das Forum von den Kantonen Bern und Wallis, der Gemeinde Naters und privaten Investoren. Die Kosten des Projektes betragen rund 7.7 Millionen Franken. Das Wallis und Bern wollen je 1.5 Millionen Franken beisteuern, die Gemeinde Naters eine Million Franken. Weitere Beiträge erhofft sich die Trägerschaft vom Bund, von Privaten und aus dem Sponsoring. (sda)