Missbrauchsvorwürfe: Bill Cosby gab Frauen Geld und Medikamente

Missbrauchsvorwürfe: Bill Cosby gab Frauen Geld und Medikamente

19.07.2015, 11:04

Der mit zahlreichen Missbrauchsvorwürfen konfrontierte US-Fernsehstar Bill Cosby hat offenbar schon vor Jahren zugegeben, Frauen für Sex Geld und Medikamente gegeben zu haben. Das geht aus zehn Jahre alten Gerichtsunterlagen hervor.

Die New York Times zitierte daraus am Samstag. Demnach gab Cosby in einer eidesstattlichen Erklärung an, seine Seitensprünge und die Zahlungen vor seiner Ehefrau geheimgehalten zu haben.

Cosby hatte damals in einem Verfahren ausgesagt, in dem es um Vorwürfe der früheren Universitätsangestellten Andrea Constand ging. Sie hatte den heute 78-jährigen Fernsehstar beschuldigt, sie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Cosby gab jedoch an, er sei Constands Mentor gewesen und habe sie daher zu sich nach Hause eingeladen, um mit ihr über ihre «persönliche Situation» und ihre Ausbildung zu sprechen.

Bei einem Treffen habe er ihr das Beruhigungsmittel Benadryl gegeben, weil sie unter Stress gestanden habe, räumte Cosby ein. Anschliessend sollen die beiden Sex gehabt haben. Nach Angaben ihres Anwalts geht Constand davon aus, dass Cosby ihr ein deutlich stärkeres Medikament verabreichte. Geld habe sie nicht von Cosby gewollt. Cosby sagte aus, Constand sei eine «Lügnerin». Das Verfahren wurde später eingestellt.

Gemäss New York Times räumte Cosby damals ausserdem ein, dass er einer weiteren Frau über seinen Agenten Geld zukommen liess, um sein Verhalten vor seiner Ehefrau geheim zu halten.

In den vergangenen Monaten haben rund 30 Frauen Cosby sexuelle Vergehen bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen, die teils mehrere Jahrzehnte zurückliegen. Der in den 80er Jahren mit der Sitcom «The Cosby Show» weltbekannt gewordene Schauspieler bestritt die Vorwürfe in der Öffentlichkeit vehement. Allerdings hatte er 2005 zugegeben, im Jahr 1976 einer Frau das Beruhigungsmittel Quaaludes verabreicht zu haben, weil er mit ihr Sex haben wollte. Entsprechende Gerichtsunterlagen waren vergangene Woche veröffentlicht worden. (sda/afp)

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