Boko Haram: Boko Haram gibt sich in neuem Video kämpferisch

Boko Haram: Boko Haram gibt sich in neuem Video kämpferisch

02.04.2016, 00:48

Nach einer Reihe schwerer Niederlagen hat die nigerianische Islamistengruppe Boko Haram Spekulationen über eine bevorstehende Kapitulation zurückgewiesen. «Dieser Krieg zwischen uns wird nicht aufhören.»

«Ihr sollt wissen, dass es keine Waffenruhe gibt, keine Verhandlungen und keine Kapitulation», sagte ein maskierter Mann in Tarnanzug in einem am Freitag veröffentlichen Internetvideo der Extremistengruppe.

In dem Video, das auf der Onlineplattform Youtube veröffentlicht wurde, sind neun maskierte Kämpfer mit Kalaschnikows in einer Wüstengegend zu sehen vor mehreren Toyota-Pickups und einem Lastwagen mit einem Artilleriegeschütz. Die Veröffentlichung des Videos erfolgte eine gute Woche, nachdem der Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau in einem Video angedeutet hatte, dass er abtreten könnte.

Das Video, in dem der für seine feurige Rhetorik bekannte Shekau geschwächt und apathisch wirkte, löste Spekulationen aus, dass Boko Haram angesichts einer konzertierten Gegenoffensive vor dem Zusammenbruch steht. Es war der erste Videoauftritt Shekau seit über einem Jahr. In dem neuen Video versicherte der Sprecher aber, Shekau sei weiter der Anführer des «Westafrikanischen Flügels».

20'000 Todesopfer

Boko Haram hatte im März 2015 der Terrormiliz Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen und bezeichnet sich selbst seitdem als Islamischer Staat in der Provinz Westafrika. Es ist aber offen, ob Boko Haram praktische Unterstützung von der IS-Miliz erhalten hat. In den vergangenen zwölf Monaten wurde die Islamistengruppe von der nigerianischen Armee und den Streitkräften der Nachbarländer deutlich zurückgedrängt.

Seit dem Beginn des Aufstands von Boko Haram gegen den nigerianischen Staat im Jahr 2009 wurden Schätzungen zufolge 20'000 Menschen getötet. Tausende Frauen und Kinder wurden in dem mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias verschleppt und versklavt. Mehr als 2.6 Millionen Menschen flohen vor der sektenartigen Islamistengruppe, doch begannen inzwischen die ersten, in ihre Häuser zurückzukehren. (sda/afp)

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