Astronomie: Der Supermond im Erdschatten erscheint in blutrotem Licht

Astronomie: Der Supermond im Erdschatten erscheint in blutrotem Licht

28.09.2015, 05:52

Am Himmel hat sich in der Nacht auf Montag ein Naturspektakel abgespielt: Im Zuge einer totalen Mondfinsternis dunkelte der Erdtrabant ab 3.00 Uhr kontinuierlich ab und wurde in rotes Licht gehüllt. Das Blutmond-Phänomen war in der Schweiz gut zu sehen.

Der Hochnebel machte zwar in einigen Teilen der Schweiz jenen einen Strich durch die Rechnung, die wach geblieben waren, um das seltene Naturschauspiel zu verfolgen, das ab 3.07 Uhr begann. Andernorts war dagegen gut zu sehen, wie der Mond nach und nach den Kernschatten der Erde durchquerte. Gegen 4.00 Uhr war die Mondscheibe voll in den Erdschatten eingetaucht und blieb dort in einem geisterhaft roten Licht bis 5.23 Uhr sichtbar.

Der Erdtrabant erschien rot, weil es wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre auch im Kernschatten nicht ganz dunkel war. Rotes Sonnenlicht wird in der Erdatmosphäre stärker gebrochen als etwa blaues Licht. Deshalb fällt das rötliche Sonnenlicht auf den Vollmond und lässt ihn rötlich schimmern.

Kurz vor dem Höhepunkt der Mondfinsternis steht der Mond nur 356'877 Kilometer von der Erde entfernt. Das ist die geringste Distanz des ganzen Jahres. Deshalb erscheint die Mondscheibe in Erdnähe besonders gross. Fachleute sprechen von einem Supermond.x

Noch bis 6.27 Uhr

Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond. Der Erdtrabant taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft. Nach 6.27 Uhr verlässt der Mond die zentrale Verfinsterungszone langsam wieder.

Die totale Finsternis dauerte 73 Minuten. Im Juni 2011 gab es in der Schweiz die längste totale Mondfinsternis seit mehr als zehn Jahren. Damals dauerte die totale Phase 101 Minuten. Allerdings machten Wolken vielen Beobachterinnen und Beobachtern einen Strich durch die Rechnung. In Europa bietet sich die nächste Chance auf eine totale Mondfinsternis erst wieder am Abend des 27. Juli 2018. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!