Kurz vor Beginn eines gemeinsamen Manövers der USA und Südkoreas hat Nordkorea erneut mit einem «Präventiv»-Einsatz seiner Atomwaffen gegen die beiden Länder gedroht. Es drohe eine «präventive Atomattacke im Namen der Gerechtigkeit».
Die Aussage stammt aus einer Erklärung des Oberkommandos der nordkoreanischen Streitkräfte, welche die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag zitierte. Die USA und Südkorea starten am Montag ihr jährliches gemeinsames Militärmanöver, an dem zehntausende Soldaten beteiligt sind.
Bereits Anfang März nach der Verschärfung der UNO-Sanktionen hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un angeordnet, die Atomwaffen des Landes zum Einsatz bereit zu machen - auch für einen Präventivschlag. Kriegsdrohungen gehören zur Rhetorik des isolierten Staates, wann immer die Spannungen wachsen, doch sind sich die meisten Experten einig, dass der Norden kein Interesse an einem militärischen Konflikt hat.
Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte kürzlich, das Land habe bisher nicht bewiesen, dass es eine Interkontinentalrakete mit einem Atomsprengkopf bestücken könne. Überdies seien die US-Streitkräfte gewappnet, um «Angriffe mit Gegenschlägen zu eliminieren, falls es notwendig ist». Experten sind sich aber einig, dass Nordkorea über mehrere Atomsprengköpfe verfügt. (sda/afp)