Bei Franken-Fremdwährungskrediten hat Österreich in der gesamten Europäischen Union (EU) die Nase vorn. Mit 35,6 Mrd. Euro Kreditausleihen in Franken führen Banken der Alpenrepublik die Rangliste vor Polen (34 Mrd. Euro) und Frankreich (21,2 Mrd. Euro) an. Die Ratingagentur Moody's warnt.
Die Franken-Kreditausleihen von 35,6 Mrd. Euro entsprechen rund einem Achtel der im Frühling 2014 in Österreich an Nichtbanken ausgeliehenen Kredite.
In Deutschland mit zehnmal so vielen Einwohnern sind 14,9 Mrd. Euro an Franken-Krediten ausstehend. In Ungarn sind es 12,6 Mrd. Euro, in Griechenland 8,6 Milliarden, in Luxemburg 5,7 Milliarden, in den Niederlanden 3,1 Mrd. und in Italien 3,0 Mrd. Euro. Das geht aus Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor. All diese Ausstände haben sich nun durch die Franken-Aufwertung schlagartig verteuert.
Franken-Kredite erfreuten sich vor allem bei Eigenheimbauern grosser Beliebtheit, regional gesehen am höchsten ist die Dichte in Vorarlberg und Tirol. 2008 verbot die österreichische Finanzmarktaufsicht Fremdwährungskredite für private Haushalte. Anfang 2009 hatten noch 270'000 Haushalte einen Fremdwährungskredit, zuletzt nur noch knapp 154'000.
Die Freigabe des Franken-Wechselkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) wirkt sich negativ auf die Kreditwürdigkeit der österreichischen Banken aus. Auf die Schuldner kämen härtere Zeiten und höhere Kreditkosten zu, teilte die Ratingagentur Moody's am Montag mit. (whr/sda)