Die Swiss Life hat im ersten Halbjahr überraschend viel verdient. Vor allem der Ausbau des Gebührengeschäfts und ein steuerlicher Einmaleffekt sorgten dafür. Das Prämienvolumen im Vorsorgegeschäft schwoll nach dem Rückzieher des Kontrahenten Axa wie erwartet stark an.
Den Betriebsgewinn steigerte der Lebensversicherer, der auch in der Finanzberatung und in der Vermögensverwaltung stark vertreten ist, um 6 Prozent auf 846 Millionen Franken. Der Reingewinn erhöhte sich laut Mitteilung vom Dienstag um 10 Prozent auf 617 Millionen.
Damit hat Swiss Life besser abgeschnitten als von Bankanalysten erwartet. Diese hatten im Vorfeld der Zahlenpublikation im Durchschnitt mit einem Betriebsgewinn in Höhe von 828 Millionen Franken und einem Reingewinn von 610 Millionen gerechnet.
Im Gewinn kam der Swiss Life ein einmaliger positiver Effekt in Höhe von 30 Millionen Franken im Rahmen der Umsetzung der Schweizer Steuerreform zugute. Die bereinigte Eigenkapitalrendite stieg gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 11.4 Prozent und liegt damit über dem anvisierten Zielbereich von 8 bis 10 Prozent.
Wachstum bei Vollversicherungen
Ein zu erwartender Wachstumssprung gelang beim Volumen: Insgesamt nahm die Gruppe von Januar bis Juni Bruttoprämien von 14.1 Milliarden Franken ein. Das ist bereinigt um Währungseffekte ein Drittel mehr als noch vor Jahresfrist.
Der Grund für die auffällige Zunahme: Anfang Jahr stieg der nach der Swiss Life zweitgrösste Anbieter von Vollversicherungen in der beruflichen Vorsorge (BVG), die Axa, aus. Viele Axa-Kunden wechselten zur Swiss Life. Die Vollversicherung ist besonders bei KMU sehr beliebt, da das Angebot den Firmen einen Rundumschutz in Vorsorgefragen bietet.
Zulegen konnte die Swiss Life auch bei den Gebühreneinnahmen, die auf 876 Millionen Franken anwuchsen. Währungsbereinigt nahmen sie um 13 Prozent zu. In dem sogenannten Fee-Geschäft erhöhte sich das Ergebnis um 17 Millionen auf 260 Millionen.
Swiss Life sei gut in das neue Unternehmensprogramm «Swiss Life 2021» gestartet und habe die positive Entwicklung der letzten Jahre auch im ersten Halbjahr 2019 fortsetzen können, kommentierte Swiss-Life-Chef Patrick Frost in der Mitteilung das Ergebnis. (sda/awp)