Die Genfer Traditionsbank Lombard Odier will ihren Namen behalten. Dies obwohl der letzte Teilhaber, der den Namen Lombard trug, das insbesondere in der Anlage- und Vermögensverwaltung tätige Geldinstitut bereits Ende 2014 verlassen hatte.
Das sagte Patrick Odier, Senior Partner der Bank und Präsident des Verwaltungsrats, in einem Interview mit Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche». Thierry Lombard und sein Sohn Alexis sind seit ihrem Austritt an der Lausanner Privatbank Landolt beteiligt.
Das befeuerte laut «SonntagsZeitung» die Gerüchte, wonach es zu einem Zerwürfnis zwischen den Familien gekommen sei. Doch laut Odier gibt es keine Konflikte mit dem ehemaligen Teilhaber.
Man müsse den Weggang in seinem richtigen Zusammenhang sehen, nämlich im Ruhestand von Thierry Lombard Ende 2014 und dessen späterer Entscheid, sich mit seiner Familie in einem neuen unternehmerischen Projekt zu engagieren, sagt Odier.
Bei Lombard Odier folge man der Tradition, dass jeder Teilhaber sich im Alter von 65 Jahren zurückziehe. Thierry Lombard sei in zusätzliches Jahr geblieben, um die Transformation der Bank zu unterstützen, sagt Odier, der im Herbst sein Amt als Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung abgibt. Die Privatbank Lombard Odier wurde Anfang 2014 in eine Kommandit-Aktiengesellschaft umgewandelt, um das Wachstum im Ausland zu erleichtern.
Im neuen Engagement von Lombard sieht Odier keine Konkurrenz. «Thierry verfolgt ein anderes Projekt von einer Grösse, das nicht mit der Gruppe Lombard Odier vergleichbar ist.»
Die Bank hat in ihrer rund 220-jährigen Geschichte schon einige Namenswechsel durchgemacht. Gegründet wurde das Geldhaus 1798 als Hy Hentsch & Cie. 1798 erfolgte die Errichtung der Bank Henri Hentsch & Lombard. 2002 hiess sie Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Die Marke Lombard Odier wurde 2009 eingeführt. (sda)