US-Vizepräsident Pence besucht Ort der Schüsse von Texas

US-Vizepräsident Pence besucht Ort der Schüsse von Texas

09.11.2017, 00:52

Im Wirbel um die Hintergründe des Massakers in einer Kirche in Texas ist US-Vizepräsident Mike Pence in den südlichen Bundesstaat gereist.

Gemeinsam mit dem Gouverneur von Texas, Greg Abott, wollte er den Ort der Schüsse besuchen, die in einer Kirche in dem Örtchen Sutherland Springs gefallen waren. Dort plante Pence unter anderem, mit Überlebenden des Gottesdienstes sprechen. Unterdessen veröffentlichten die Behörden die Namen der 26 Opfer, darunter mehrere Kinder.

Die Untersuchungen über die Hintergründe gingen weiter. Möglicherweise wurden frühe Warnzeichen bei dem Attentäter übersehen, deren rechtzeitiges Erkennen die Tat hätte verhindern können. Nach übereinstimmenden Medienberichten war der Schütze Devin Patrick Kelley im Juni 2012 aus einer psychiatrischen Einrichtung im Bundesstaat New Mexico geflohen. Zwei Polizisten hätten ihn an einer Bushaltestelle in der texanischen Stadt El Paso aufgegriffen.

Unklar blieb, wie lange Kelley in der psychiatrischen Einrichtung war. Er war in New Mexico bei der Luftwaffe stationiert, die bei den Ermittlungen nach der Tat in der First Baptist Church in Sutherland Springs mit 26 Todesopfern und 20 Verletzten unter Druck geraten ist. Dabei geht es um die Frage, wie der Täter Waffen kaufen konnte, obwohl er wegen häuslicher Gewalt vorbestraft war.

Versäumnisse der Behörden

Die Luftwaffe räumte ein, dass das Vorstrafenregister des Mannes nicht an eine Datenbank des FBI weitergegeben worden sei. Das Militär habe eine Untersuchung eingeleitet. Wegen der Verurteilung hätte es Kelley eigentlich nicht erlaubt sein dürfen, Waffen zu kaufen. Er erwarb aber ein halbautomatisches Gewehr und zwei Pistolen. Mit dem Gewehr verübte er die Tat.

Der 26-jährige Kelley war kurz nach seinem Amoklauf tot in seinem Wagen gefunden worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich selbst erschoss. Das Motiv steht noch nicht fest, aber bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es in seinem persönlichen Umfeld liegt.

Als mögliches Motiv kristallisiert sich immer stärker heraus, dass Kelley wütend auf die Familie seiner zweiten Frau war. Er hatte 2014 erneut geheiratet, lebte aber von der Frau getrennt. Nach Angaben von Ermittlern schickte er seiner Schwiegermutter Textnachrichten mit Drohungen. Die Frau hatte die Kirche in der Vergangenheit besucht. Am Sonntag war sie aber nicht im Gottesdienst. (sda/dpa)

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