Der Elysée-Palast hat zum ersten Mal Aufgaben und Rechte der Frau des französischen Präsidenten schriftlich festgelegt. Brigitte Macron wird mit dem Staatschef ihr Land auf internationaler Ebene repräsentieren.
Das geht aus einer sogenannten Transparenz-Charta hervor, die der Elysée-Palast am Montag veröffentlichte. Die «Charta der Transparenz» betont die repräsentative Rolle der Präsidentengattin, ohne ihr den Status und damit die Privilegien einer «First Lady» wie etwa in den USA einzuräumen.
Laut der neuen Charta nimmt die Präsidentengattin neben ihren Repräsentationsaufgaben die «Oberaufsicht» über Empfänge im Elysée-Palast wahr. Zudem unterstützt sie «als Schirmherrin oder durch ihre Präsenz» karitative, kulturelle und soziale Veranstaltungen, die dem Bild Frankreichs in der Welt förderlich sind.
Die 64-jährige Brigitte Macron beteiligt sich weiter an Aktionen von Partnern anderer Präsidenten wie etwa im Kampf gegen den Klimawandel. Im eigenen Land steht sie in «ständiger» Verbindung mit gesellschaftlichen Initiativen, die sich für Behinderte, Bildung, Gesundheit, Kinderschutz, Gleichberechtigung und die Kultur einsetzen.
Sekretariat und zwei Präsidentenberater
Für ihre Aufgaben stehen ihr ein Sekretariat sowie zwei Berater des Präsidenten zur Verfügung. Der Terminkalender der früheren Französisch- und Lateinlehrerin soll öffentlich einsehbar sein. Bezahlt werden die Kosten für die Aufgaben aus dem Budget des Präsidenten, zusätzliche Gelder oder gar ein Gehalt für die «Première Dame» sind nicht vorgesehen.
Aufgaben und Rechte der Ehefrauen der französischen Staatschefs waren bisher nirgendwo festgelegt, sie wurden daher oftmals unterschiedlich ausgelegt. Dies wollte Präsident Emmanuel Macron ändern. Im Wahlkampf kündigte er einen «echten Status» für seine Frau Brigitte an, die gemäss Regierungssprecher Christophe Castaner jeden Tag mehr als 200 Briefe erhält.
Macron zog die Pläne nach einer massiven Online-Gegenkampagne aber wieder zurück. Eine Petition gegen ein Extrabudget für die First Lady wurde laut Initianten von mindestens 316'000 Menschen unterschrieben. (sda/dpa/afp)