Die nach dem Bergsturz von Bondo vermissten acht Personen sind von den herabstürzenden Felsmassen erfasst worden. Davon geht die Polizei aus. Die Suche nach ihnen wurde eingestellt.
Im Laufe der Ermittlungen habe es sich bewahrheitet, dass die Vermissten im hinteren Teil des Val Bondasca vom Felssturz erfasst worden seien, sagte Polizeisprecher Roman Rüegg am Samstagmittag im Bergell vor den Medien. Es handelt sich um vier Deutsche aus Baden-Württemberg, zwei Personen aus der Steiermark in Österreich und zwei Berggänger aus dem Kanton Solothurn.
Rüegg wies darauf hin, dass die Felsmassen gemäss Experten mit einer Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern vom Berg stürzten.
Die Suche nach den verschollenen Bergwanderern wurde eingestellt. «Man hat alles Mögliche ausgeschöpft, um diese Vermissten zu finden», sagte Polizeisprecherin Sandra Scianguetta von der Kantonspolizei Graubünden in Chur der Nachrichtenagentur dpa. «Man hat jetzt entschieden, dass die Suche nach den Vermissten aufgegeben wird.»
Weitere Felsabbrüche und Murgänge erwartet
Im betroffenen Gebiet ist mit weiteren Felsabbrüchen und Murgängen zu rechnen. Die Lage werde laufend neu beurteilt, hiess es in einer knappen Mitteilung der Kantonspolizei Graubünden vom Samstagvormittag. Alle Einsatzkräfte stünden nach wie vor im Einsatz.
Nach einem erneuten Murgang, der am Freitagnachmittag das Dorf Bondo streifte, wurden die Rettungs- und Aufräumarbeiten eingestellt. Am Samstagmorgen wurden nur «nötigste Sicherungsarbeiten» unten im Tal vorgenommen.
Am Mittwochvormittag hatte sich eine gewaltige Felsmasse vom 3369 Meter hohen Piz Cengalo, der an der Grenze zu Italien steht, gelöst. Vier Millionen Kubikmeter Gestein donnerten ins Val Bondasca, einem Seitental des unteren Bergells. (sda)