Japan - USA: Premier Shinzo Abe: «Eine Welt ohne Atomwaffen schaffen»

Japan - USA: Premier Shinzo Abe: «Eine Welt ohne Atomwaffen schaffen»

27.05.2016, 12:08

Barack Obama hat 71 Jahre nach der Zerstörung Hiroshimas durch eine amerikanische Atombombe den Opfern die Ehre erwiesen. Obama legte als erster US-Präsident am Mahnmal im Friedenspark in der japanischen Grossstadt einen Kranz nieder.

Obama schloss kurz die Augen, als er am Freitag vor dem Mahnmal innehielt. An seiner Seite war Japans Regierungschef Shinzo Abe, der sich verbeugte. Er verzichtete - wie vorher angekündigt - auf eine Entschuldigung für den verheerenden Angriff im August 1945.

Obama sagte in einer fast 20-minütigen Ansprache: «Wir gedenken aller Unschuldigen, die während dieses Krieges ums Leben gekommen sind.» Die USA und Japan hätten aus der Geschichte gelernt und Freundschaft geschlossen. Die Länder trügen die Verantwortung, dass sich ein solches Leid nicht wiederhole. Man müsse «Lehren aus Hiroshima» ziehen.

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe würdigte den Besuch von Obama in Hiroshima als historisch: «Wir schlagen eine neue Seite in unseren Geschichtsbüchern auf». Präsident Obama habe mit seinem Besuch «eine schwierige, aber wundervolle Entscheidung» getroffen, sagte er am Freitag nach der gemeinsamen Kranzniederlegung.

Wie schon Obama trat Abe in seiner Rede für eine Welt ohne Atomwaffen ein. «Das ist unsere Verantwortung: Eine Welt ohne Atomwaffen zu schaffen» - egal wie lange das daure oder wie schwer das auch sein möge, so Abe.

US-Präsident Obama sagte: «Wir mögen dieses Ziel in meiner Lebenszeit nicht erreichen. Aber mit anhaltenden Bemühungen können wir die Möglichkeit einer Katastrophe verhindern.»

Vor der Kranzniederlegungn hatte Obama im Friedenspark das Museum besucht, das die Auswirkungen des ersten Atomwaffeneinsatzes in der Menschheitsgeschichte dokumentiert. Der Blitz der Atombombe hatte Hiroshima in ein Inferno verwandelt. Von den 350'000 Bewohnern starben auf einen Schlag schätzungsweise mehr als 70'000 Menschen; Ende Dezember 1945 lag die Zahl schon bei 140'000. (sda/dpa/afp/reu)

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